Naturprojekt Schüler entdecken die Unterwasserwelt

Neutraubling.„Fischer fördern Forscher“ – so lautet ein Naturprojekt, mit dem die Bayerische Fischerjugend und der Landesfischereiverband speziell an Förderschulen den Nachwuchs für die Artenvielfalt im und ums Wasser sensibilisieren.
Gefördert wird das Projekt seit 2018 vom Bayerischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz im Rahmen der Umweltbildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern. Am Neutraublinger Moosgraben hat Landtagsabgeordneter Tobias Gotthardt als Bildungsausschussvorsitzender im Bayerischen Landtag nun Projektleiterin Sonia Rothe und einer siebten Klasse des Neutraublinger Förderzentrums beim informativen „Tauchgang“ im Moosgraben über die Schultern geschaut.
Gemeinsam mit Bürgermeister Harald Stadler ist Gotthardt überzeugt: „Dieses Projekt öffnet Augen für die ansonsten so unsichtbare Artenvielfalt unter Wasser – ein wichtiges Bildungsziel.“ Und wenn es nach Gotthardt geht, soll das Projekt auch die kommenden Jahre weiterlaufen: „Es ist prima. Wir werden Wege finden“, sagte der Bildungsexperte. Auch Projektleiterin Diplombiologin Sonia Rothe vom Fischereiverband Oberpfalz erkennt in den vielen, von ihr geleiteten Aktionstagen den deutlichen Mehrwert: „Viele Kinder haben keine Idee mehr davon, welche Tiervielfalt ihnen begegnet, wenn sie einmal einen Becher Wasser aus dem Fluss schöpfen oder bewusst zwei, drei Steine umdrehen.“
Umso erstaunter sind auch die Blicke der Neutraublinger Schülerinnen und Schüler: „Ich hab‘ einen kleinen Dinosaurier gefunden“, ruft die zwölfjährige Andrea – und stellt mittels des einfach zu handhabenden Bestimmungsbuches schnell fest, dass es wohl die Larve eines Gelbrandkäfers ist. Andere Kinder fischen mit ihren Lupengläsern erfolgreich nach Ruderwanzen, Steinfliegenlarven und vielem, vielem mehr. Die Zeit beim Aktionstag vergeht wie im Flug – und am Ende ist den teilnehmenden Jugendlichen klar, wie genial und vielfältig die Natur sich unter Wasser präsentiert, wie wichtig aber auch jeder kleine Beitrag zur Erhaltung ihres Lebensumfeldes und der Wasserqualität ist. „Da braucht es jede und jeden von euch“, sagt Rothe. Und die politischen Zaungäste nicken.
Auch Bürgermeister Harald Stadler ist stolz: Der Aktionstag habe ihm gezeigt, wie wichtig die Entscheidung gewesen sei, den Moosgraben im Bereich des Stadtgartens von seiner großen Betonröhre zu befreien und ihn freizulegen. „Wir haben hier ein ökologisches Kleinod geschaffen, das die Menschen ans Wasser heranführt und selbst mich in seiner Artenvielfalt überrascht.“ Neutraubling werde seinen Weg als „grüne Stadt“ entschieden weitergehen.
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