Aktion
So helfen Illkofener in Nigeria

18.06.2022 | Stand 18.06.2022, 19:00 Uhr
Die Leute warten geduldig, bis sie das erste Mal in ihrem Leben medizinisch untersucht werden. −Foto: Reginald Uzoho

Vor fast einem Jahr hatte eine Gruppe von 20 Leuten im Pfarrheim in Illkofen einen Verein gegründet, der Menschen in Nigeria unterstützen und ihnen eine ärztliche Versorgung bieten soll.Pfarrvikar Reginald Uzoho, der seit mehr als zwei Jahren in der Pfarreiengemeinschaft Barbing/Sarching/Illkofen tätig ist, stammt aus der Region Mbano im Bundesstaat Imo in Nigeria. Er hatte viel von der Situation vor Ort berichtet und klagte besonders darüber, dass es keine staatlichen Strukturen der Gesundheitsvorsorge in Nigeria gebe. Krankheiten, die leicht behandelt oder geheilt werden könnten, werden nicht erkannt und führen dann oft zu langem Leiden oder dazu, dass Menschen daran sterben. So setzte sich der neu gegründete Verein „Hoffnung für Menschen in Mbano e. V“ als erstes Ziel, eine ambulante Krankenpflege aufzubauen, bei der die Patienten regelmäßig medizinisch untersucht und ihnen notwendige Medikamente verschrieben werden.

Wie der Verein informierte, man rechnete, dass etwa 20 Personen in dieses Hilfsprogramm aufgenommen werden könnten. Zum Jahreswechsel 2021/2022 besuchte Pfarrvikar Uzoho seine Heimat wieder und schaffte die notwendigen Strukturen vor Ort. So gründete er eine Nichtregierungsorganisation (NGO) namens „Hoffnung Chinonso Foundation“ in Nigeria, die sämtliche Aktionen vor Ort koordiniert, Kontakt zu Behörden hat und auch direkt bei Pharmaunternehmen einkaufen kann. Dadurch kann sowohl die Qualität der Arzneimittel sicher gestellt als auch ein deutlich niedrigerer Preis erzielt werden, als wenn die Medikamente in den Apotheken gekauft werden müssten. Im Rahmen eines „Gesundheitsgesprächs“ wurden alle Interessierten auf Kosten des Hilfevereins untersucht und Personen, die am dringendsten ärztliche Hilfe benötigen, wurden in das ambulante Pflegeprogramm des Vereins aufgenommen. Über die Tätigkeiten erstattet die Foundation einmal im Monat Bericht an den Vereinsvorstand.

So kam die Hilfe an

Pfarrvikar Uzoho erläuterte in einem Bildervortrag im Pfarrheim in Illkofen, wie er das Projekt während seines Urlaubs in Nigeria aufgebaut und wie es sich im vergangenen Halbjahr weiterentwickelt hat. Die Bilder zeigten eindrucksvoll, wie die Menschen Schlange standen, um das erste Mal in ihrem Leben von einem Arzt untersucht zu werden oder wie Kinder über weite Strecken Trinkwasser holen müssen, weil es an Brunnen fehlt. Uzoho dankte stellvertretend allen Anwesenden für ihre großzügige Unterstützung und bat, den Menschen dort auch weiter zu helfen.Die Aktionen des Vereins und der Foundation werden auch im Internet unter veröffentlicht.