Denkmal
Turm wurde „auf Sparflamme“ saniert

Die Gemeinde Sinzing führte an dem historischen Bergfried in Viehhausen nur die nötigsten Arbeiten durch.

12.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:04 Uhr
Gertraud Pilz
Die ursprünglich geplante Komplettsanierung des Viehhausener Turms wurde aus Kostengründen zurückgestellt. −Foto: Gertraud Pilz

In der zweiten Jahreshälfte 2021 führte die Gemeinde Sinzing die innenseitige Sanierung des Tonnengewölbes im denkmalgeschützten Bergfried von Viehhausen durch. Der 22 Meter hohe, sechsstöckige Bergfried schließt nach oben mit einem Natursteingewölbe ab. Die Quaderblöcke des Turms wurden überwiegend aus Kalkstein erbaut, die beiden oberen Stockwerke des Turms inklusive des Daches bestehen aus Grünsandstein. Das Gewölbe befand sich in einem einsturzgefährdeten Zustand und musste dringend gesichert werden.

Dabei wurden mithilfe eines Innengerüsts die Löcher im Dach mit plattigen Grünsandsteinen aus einem nahe gelegenen aufgelassenen Steinbruch ausgemauert und die gesamten Natursteine im Dachbereich mit Kalkspatzenmörtel verfugt, weil sich der alte Mörtel im Laufe der Jahrhunderte aus den tiefen Fugen gelöst hat. Außerdem wurde der Bewuchs des oberen Turmabschlusses gerodet. Im Außenbereich des Turms wurde eine ehemalige Zisterne freigelegt, die zur Wasserversorgung der alten Burganlage diente.

Die Facharbeiten wurden von der Firma Bäumler ausgeführt und von dem Ingenieurbüro Siegmüller koordiniert. Denkmalpflegerisch begleitet wurden die Arbeiten vom Landesamt für Denkmalpflege und von dem Geologen Dr. Holzhauser.

Die Gesamtkosten für diese Maßnahme liegen bei circa 40000 Euro und werden mit Mitteln des Landesamts für Denkmalpflege, des Bezirks und aus dem Kulturfonds gefördert. Für die Gemeinde rechne er mit einem Kostenaufwand von etwa 10000 Euro, erklärte Bürgermeister Patrick Grossmann. In den nächsten beiden Jahren fallen noch Maßnahmen wie die Abdichtung des Daches von außen und die Verfüllung der Zisterne nach deren Bewertung und entsprechender Dokumentation an.

Die ursprüngliche geplante Komplettsanierung mit touristischer Erschließung des Turms war mit rund 1.1 Millionen Euro (Stand 2019/20) beziffert worden. Wegen der angespannten Gemeindefinanzen und dringlicherer Projekte wurde dieses Vorhaben aber zurückgestellt. (lpe)