Nach dem Raubüberfall auf einen Senior bei Sinzing (Lkr. Regensburg) sitzen zwei Verdächtige im Gefängnis. Das Amtsgericht erließ Haftbefehle gegen die 27 und 28 Jahre alten Männer – wegen versuchten Mordes aus Heimtücke. Die Männer lebten nicht weit vom Tatort in Kohlstadt entfernt.
Nur langsam kehrt Ruhe in dem kleinen Sinzinger Ortsteil ein. Tagelang war die Polizei nach einer Gewalttat von Montag an mit einem Großaufgebot im Einsatz. Bereitschaftspolizisten befragten die Anwohner in Kohlstadt; sogar ein Polizeihubschrauber kreiste über den Dächern des Dorfs. Die Nachricht, dass das hochbetagte Opfer außer Lebensgefahr ist, sorgte nun für große Erleichterung.
Erste Details zur Tat sind dagegen schockierend: Am Montagabend soll sich einer der Verdächtigen gegen 19.30 Uhr Zutritt zum Haus des Seniors verschafft haben. Nach MZ-Informationen hatte er sich vorab telefonisch angekündigt. Der alleinlebende Senior soll dann die Treppe in den Keller mit hinunter gegangen sein – dann traf ihn aber wohl ein harter Schlag auf den Kopf.
Opfer soll stundenlang im Keller eingesperrt worden sein
Der 97-Jährige soll danach laut den ersten Erkenntnissen im Keller des etwas abseit gelegenen Hauses eingesperrt worden sein. Trotz seiner laut Polizeiangaben lebensgefährlichen Verletzungen gelang es im nach etwa zwei Stunden, sich selbst zu befreien. Nachbarn wählten kurz danach den ersten Notruf. Doch am Tatort fehlte auf den ersten Blick offenbar nichts – zunächst.
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Denn: In der Nacht zu Mittwoch sollen die Täter nochmal zurückgekommen sein. An dem von der Kripo versiegelten Haus war im rückwärtigen Teil ein Fenster eingeschlagen. Erneut riefen Nachbarn am Mittwochfrüh die Polizei, da ihnen eine offene Gartentür aufgefallen war. Spurensicherung und Mordermittler rückten ein zweites Mal an. „Über Nacht wurde vermutlich von denselben Tätern ein Tresor entwendet“, bestätigte Polizeisprecher Claus Feldmeier.
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Das für Tötungsdelikte zuständige Kommissariat 1 der Regensburger Kripo wurde tätig, weil die Verletzungen des Seniors wohl auf mehr als einen Schlag hindeuteten. Die Staatsanwaltschaft in Regensburg ordnete das Ganze deshalb als versuchten Mord ein. Angegriffen worden sein soll der Senior von hinten; womöglich wurde sogar öfters zugeschlagen. Eine Tatwaffe wurde bislang nicht gefunden.
Verdächtige stammen aus dem Landkreis Regensburg
Noch am Mittwochabend verhaftete die Regensburger Kriminalpolizei dann einen 28-Jährigen. Nur Stunden später, am Donnerstagmorgen, wurde ein 27-Jähriger festgenommen. Beide stammen aus dem Landkreis Regensburg. Die Männer wohnten nach MZ-Recherchen nicht weit vom Tatort entfernt. Das Opfer kannte die mutmaßlichen Täter – der 97-Jährige hatte laut Polizei einen Dienstleistungsvertrag für den Telefonanschluss abgeschlossen.
„Die Tatverdächtigen hatten es offenbar auf Bargeld und Wertgegenstände abgesehen, von denen sie wohl wussten“, so Feldmeier. Weitere Details wolle man vorerst nicht preisgeben. Derzeit arbeite eine eigens gegründete Ermittlungsgruppe an dem Fall.
Kripo sucht weiter Zeugen nach dem Angriff auf Senior
Dafür sind auch weiterhin Zeugen gefragt: Wer in letzter Zeit, vor allem zwischen 27. und 29. März Verdächtiges beobachtet hat, sollte sich unter Telefon (0941) 506-2888 melden.