Knöllchen
Wer am See parken will, muss zahlen

Seit diesem Jahr stehen am Sarchinger Weiher Parkautomaten. Parksünder und Falschparker werden zur Kasse gebeten.

09.08.2018 | Stand 16.09.2023, 5:57 Uhr
Seit diesem Jahr stehen am Sarchinger See drei Parkautomaten. Wer dort parkt, ohne zu bezahlen, riskiert einen Strafzettel. −Foto: Fotos: Seidl

Erst gab es die gelbe Karte, jetzt gibt es Knöllchen. Seit diesem Jahr stehen am Sarchinger See an den Stellflächen drei Parkautomaten. Große Hinweisschilder weisen die Badegäste auf die geänderte Situation hin. In der Einführungsphase wurden an Nichtzahler noch Kärtchen verteilt, die auf die Parkgebühr hinweisen.

Seit Mitte Juni macht der Verein für Naherholung im Raum Regensburg als Eigentümer und Betreiber des Erholungsgebiets Sarchinger See Ernst. Parksünder und Falschparker werden zur Kasse gebeten, bestätigte die Geschäftsführerin des Naherholungsvereins, Elisabeth Sojer-Falter, im Gespräch mit der Mittelbayerischen Zeitung. Zehn Euro sind fällig, wenn das Knöllchen unter dem Scheibenwischer steckt.

Automat ersetzt Parkwächter

Die drei neuen Parkscheinautomaten stehen an der Nordwest-, Nordost- und Südwestzufahrt des Sarchinger Sees. Die Parkgebühr beträgt zwischen 9.30 und 17.30 Uhr für Autos 2,50 Euro, Motorräder parken kostenfrei; ebenso die Inhaber der Bayerischen Ehrenamtskarte, sofern die Karte sichtbar im Auto hinterlegt ist.

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Diese Parkgebühren waren auch schon zuvor fällig, sie wurden allerdings nur bei schönem Wetter kassiert, wenn der Verein für Naherholung Parkwächter einsetzte. Dieses System habe aber einige Nachteile, erklärt Sojer-Falter. Zum einen müssten die Parkwächter für jeden Einsatz extra informiert werden, zum anderen sei es kein Vergnügen, an heißen Tagen stundenlang in der Sonne zustehen und Parkgebühren zu kassieren.

Das Konzept, die Gebühren über Parkautomaten zu kassieren, ist nach Angaben von Sojer-Falter in Oberbayern und in Franken bereits weit verbreitet. Selbst an kleineren Seen stünden dort Parkautomaten. Im Raum Regensburg seien die Menschen in dieser Hinsicht „schon ein wenig verwöhnt. Sie erwarten, dass sie sich überall kostenlos hinstellen können.“

Für den Naherholungsverein sind die Parkautomaten ein Pilotversuch. Die drei Geräte sind geleast. Die Entscheidung, ob sie auf Dauer bleiben, soll im Herbst fallen. Wenn sich das Konzept bewährt, will Sojer-Falter es auch auf den Guggenberger und den Roither See ausdehnen. Die bisherigen Erfahrungen sind nach ihren Angaben insgesamt positiv. In der Anfangsphase hätten sich auf die gelben Karten hin einige Besucher des Sees gemeldet, Die meisten hätten im Gespräch schon Einsicht gezeigt. Einwände hatte es von Menschen gegeben, die am See nur kurz parken, um eine Runde zu schwimmen. Grundsätzlich müssen auch sie die Parkgebühr bezahlen. Die Geschäftsführerin will das Thema aber bei der nächsten Besprechung des Naherholungsvereins zur Sprache bringen.

Es gab aber auch negative Erfahrungen. Im Juni wurden tagsüber zwei der neuen Parkscheinautomaten beschädigt. Unbekannte zerkratzten und verklebten die Geräte. Sojer-Falter hofft, dass dies ein einmaliger Fall bleibt.

„Die Leute haben sich gewöhnt“

Am Südwest-Strand betreibt Suat Kaya einen Kiosk, den „Sarching-Badebeach“. Er hält den Parkautomaten grundsätzlich für eine gute Sache. Von seinen Gästen höre er inzwischen keine Beanstandungen mehr. „Am Anfang gab es schon Kritik, vor allem weil der Automat kein Geld zurückgibt. Aber mittlerweile wissen die Leute, dass sie die 2,50 Euro passend dabei haben müssen, sie haben sich daran gewöhnt.“ Nicht zu bezahlen hält Kaya für keine gute Idee. Es gebe doch recht häufig Kontrollen. Die MZ machte den Sichtcheck vor Ort – mit positivem Ergebnis: Die große Mehrheit der Autofahrer hatte ein Parkticket gelöst.

Die Parkgebühren an dem See haben mehrere Hintergründe. So kommt das eingenommene Geld der Instandhaltung und dem Ausbau der Infrastruktur zugute.Der „Sarchinger“, wie er in der Region oft genannt wird, verfügt über vier Toilettenanlagen, es gibt Tischtennisplatten, zwei Beachvolleyballfelder und eine Schwimminsel im See.

Außerdem wollte der Naherholungsverein über die eigens angelegten Parkflächen Probleme mit Anliegern beilegen. Zuvor hatten Badegäste die Straßen und Flurwege rund um den See bei schönem Wetter arg zugeparkt. Deshalb gilt dort heute überall ein eingeschränktes Halteverbot, das ebenfalls kontrolliert wird. Zuständig für diese Kontrollen ist die Gemeinde Barbing, die dazu wiederum den Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Oberpfalz einsetzt, bei dem sie Mitglied ist.

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