Schierling/Eggmühl
Zuckerrübentransport kehrt zurück auf die Schiene

Die Lokalbahn Schierling – Langquaid kann eine kleine Erfolgsgeschichte im Kampf gegen die Abschaffung der Eisenbahn erzählen.

30.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:29 Uhr
Marianne Schmid
Bio-Zuckerrüben vom freien Feld wurden mit der „Rüben-Maus“ auf bereitstehende Güterwaggons befördert. −Foto: Marianne Schmid

Ein kleiner Kreis engagierter Eisenbahnfreunde setzte sich vor über 25 Jahren für den Erhalt der Nebenbahn von Eggmühl nach Langquaid ein, als die Deutsche Bahn den Betrieb einstellen wollte.

Am Wochenende wurden auf der Strecke zwischen Eggmühl und Walkenstetten wieder Zuckerrüben direkt vom Feld auf Eisenbahnwaggons verladen. 20 Waggons wurden am Freitag am Bahnhof Langquaid befüllt. Am Wochenende konnten zwischen Eggmühl und Walkenstetten weitere Bio-Rüben von Landwirt Christian Aumeier direkt vom Feld aus auf bereitstehende Güterwaggons transportiert werden. Die Verladeaktion erfolgte mit der sogenannten „Rüben-Maus“.

Als Erfinder dieses selbstfahrenden Rübenladers gilt der Eggmühler Fuhrunternehmer Erich Fischer. An der Organisation des Transports waren maßgeblich auch die ehrenamtlichen Eisenbahnfreunde der Laabertalbahn Schierling – Langquaid beteiligt. Bereits vor einem Jahr kehrte an der Bahnstrecke die Rübenverladung nach 33 Jahren auf die Schiene zurück. Die Bio-Zuckerrüben werden per Bahn in die Schweiz nach Frauenfeld gefahren und dort verarbeitet. Die Biolanderzeugergemeinschaft „rebio“ organisiert seit 2011 die Bio-Zuckerrübenkampagne für die Schweizer Zucker AG, in Langquaid war sie auch vor Ort.

Die Aktion zeigt, wie wegweisend die Erhaltung der Nebenstrecke Eggmühl – Schierling – Langquaid war. Ausflugsfahrten wurden allerdings seit April wegen der aktuellen Corona-Situation gestoppt. „Bis auf weiteres wird es wohl so bleiben“, sagt der Hobby-Eisenbahner Wolfgang Treppesch. (les)