Kita in Beratzhausen
Aus Edeka wird wird „Tante Emma“-Kindergarten

11.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:01 Uhr
So soll der neue Kindergarten in Beratzhausen nach den Entwürfen des zuständigen Ingenieur- und Architekturbüros einmal aussehen. −Foto: Ansichten: Sina Steinbrück/Preihsl + Schwan Beraten und Planen GmbH

Jetzt ist es offiziell: Der einstige „Super“, dann „Edeka“, wird zum neuen Kindergarten im Ortszentrum. Und der soll dann nicht mehr „Gerhardinger“, sondern angelehnt an die bisherige Nutzung des Gebäudes „Tante Emma“ heißen.

Die Gemeinde hat das Gebäude schon vor längerer Zeit gekauft. Dann nichtöffentlich über eine Umnutzung nachgedacht und jetzt vom Landratsamt die Freigabe für diesen Schritt bekommen. Wie Bürgermeister Matthias Beer in der jüngsten Marktratssitzung verdeutlichte, sei das Gerhardinger Kinderhaus zu klein und „stark sanierungsbedürftig“. Die Kosten dafür liegen nach erster Schätzung bei drei Millionen Euro, plus rund 600000 Euro für einen Ersatzbau als Ausweichquartier während der zweijährigen Umbau- und Sanierungsphase.

Altes Feuerwehr-Gerätehaus nicht geeignet

Alternativ sei jüngst auch schon das alte Feuerwehr-Gerätehaus in die Kindergarten-Planungen einbezogen worden, so Beer. Doch das Gebäude an der Falkenstraße erfülle nicht den Raumbedarf von 1300 Quadratmetern. Weitere Negativkriterien seien die ungünstige Verkehrserschließung und fehlende Gehwege.

So hätten sich die Überlegungen zur Umnutzung eines bestehenden Gebäudes dann auf den ehemaligen Edekamarkt konzentriert. „Der Raumbedarf passt exakt“, informierte Beer und zeigte erste Pläne für den künftigen „Kindergarten Tante Emma“. Die „gute Bausubstanz“ des einstigen Einkaufsmarktes bildet die Basis für ein modernes Haus für insgesamt fünf Gruppen: vier Kindergarten-Gruppen und eine Krippe. Damit könne dann auch wieder die seit Jahren in die Schule ausgelagerte vierte Gruppe zurück in die Gemeinschaft. Das Vorhaben sei im Landratsamt als „Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen“ gelobt worden, gab Beer die Anerkennung ans Gremium weiter.

Das sieht der Bauplan vor

Der mit Landratsamt und Kreisjugendamt abgestimmte Bauplan sieht vor, die Außenfassade mit den drei Giebeln zur Staufferstraße hin beizubehalten, ergänzt mit weiteren Fenstern und einer Holzverschalung. Zur Schule hin wird die Wand zu einer Fensterfront mit Blick und Ausgang in den Garten geöffnet. Im Dachgeschoß reicht der Platz für Sportsaal und Personalbereich. Ein Aufzug ist für die Barrierefreiheit des neuen Kinderhauses erforderlich. Im Erdgeschoss wird eine Küche eingerichtet, daneben der Speiseraum. Ob der eingeplante „Spielturm“ über zwei Stockwerke verwirklicht werden kann, hängt von den Finanzen ab. Hier sieht Beer eventuelle Einsparmöglichkeiten. Beheizt wird die künftige Kindertagesstätte über Nahwärme. Angedacht sei auch eine Photovoltaikanlage. Dafür müsse aber erst die Statik des Daches geprüft werden. Rund ums Haus soll viel Grün entstehen, lediglich der alte Parkplatz am Gebäudeeingang wird bleiben. Die Kosten für den kompletten Umbau sind – wie für die alte Klosterschule (Gerhardinger Kinderhaus) – auf rund drei Millionen Euro geschätzt. Die Förderquote liege laut Bürgermeister bei 55 Prozent.

Die Markträte waren von den Umbauplänen begeistert, hatten noch hier und da einen Verbesserungsvorschlag. So regte Josef Weigert einen zweiten Zugang für Eltern zum Garten an. Martin Tischler schlug vor, das vorhandene Satteldach abzunehmen, aufzustocken und damit Raum für eventuell gewerbliche Nutzung zu gewinnen, wovon seine Ratskollegen nicht sonderlich begeistert waren. Denn – wie Michael Landfried betonte – es soll dort ein geschützter Raum für Kinder entstehen. Zeitlich hofft Bürgermeister Beer auf einen zügigen Ablauf: Im November könnte die Genehmigungsphase mit den bis dahin konkreten Umbauplänen anlaufen, die dann im kommenden Jahr umgesetzt werden sollen.