Bauprojekt
Das Kinderland ist Geschichte

Wo einst auf 3000 Quadratmetern in Pentling Kinder tobten, entsteht nun eine Anlage mit rund 100 Wohnungen.

22.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:06 Uhr

Walt-Disney-Motive zierten die Wände des Spieleparadieses Trampoline – nun werden sie entfernt. Die Halle wird abgebaut. Foto: Eder

Die Halle, in der einst das beliebte Kinderland Trampoline war, in dem sich Kinder auf 3000 Quadratmetern austoben konnten, ist nahezu leer geräumt. Das Spieleparadies wurde vor 13 Jahren von Christine Wirth und Franz Goetzke eröffnet. Wenn draußen das Wetter zu schlecht zum Spielen war, herrschte hier Hochbetrieb. Nun sind der große Vulkan, das grüne Krokodil, Hüpfburgen, Trampolins, Tennisballschießanlagen, das Bällebad und auch das eigene Kino in der Halle schon verschwunden. Die Seitenwände mit Szenen aus Walt Disneys Dschungelbuch werden mit Axtschlägen abgebaut.

Halle wird demontiert

Die Halle wird bald demontiert. Sie ist die letzte von vielen ähnlichen Konstruktionen, in denen einst dem Tennissport gefrönt wurde. In der Hochzeit des weißen Sports war es für viele Sportler kaum möglich, einen Platz zu buchen. Später kam Squash hinzu und auch hier waren die Courts meist ausgebucht.

Das Ehepaar Roswitha und Erhard Schrammel betrieb ab 2013 in Eigenregie hinter dem Trampoline die Rabona-Soccerarena. Letztere ist schon abgebaut. Sie wurde nach Atting bei Straubing veräußert. Auch die Halle des Kinderlandes soll schon eine neue Bestimmung haben. Die vorhandenen Wohnungen und alles Weitere – mit Ausnahme des Parkhauses – werden abgebrochen.

Die Schrammels bauten ab 1975 ein Imperium mit dem Hotel Vier Jahreszeiten Schrammel als Mittelpunkt auf. Aus dem Hotel wurde das Studentenwohnheim Campus Pentling. Auf dem Areal, auf dem die Halle des Kinderlandes steht, werden nun etwa 100 Wohnungen entstehen – davon rund zehn Prozent im geförderten Wohnungsbau, so hieß es im Pentlinger Gemeinderat. Investor wird die oberbayerische Firma „Bayern wohnen“ sein.

Konzept für Lärmschutz

Der Lärmschutz machte den Räten Kopfzerbrechen und auch die benachbarte Firma Stahl, die in Schichtarbeit produziert und der durch die Wohnanlage keine Nachteile entstehen sollten. Deshalb wurde ein Lärmschutzkonzept erstellt. Die Wohnanlage muss nach deren Vorgaben konzipiert werden. Auch die Koexistenz zwischen den Bewohnern, dem Spiel- und Trainingsbetrieb auf den drei Spielfeldern des TSV Großberg und der Stockhalle soll so zu keinen Konflikten führen. Außerdem berücksichtigt das Gutachten, dass auf dem Areal eine Tennisanlage des TC Blau-Weiß Großberg entstehen soll und möglicherweise eine Mehrzweckhalle oder ein weiteres Spielfeld sowie den Verkehrslärm der nahen A 93 und das Betonmischwerk.

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