Auszeichnungen
Der Landkreis Regensburg vergibt die Kultur- und Denkmalpreise

24.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:48 Uhr
Paul Neuhoff
Landrätin Tanja Schweiger (rechts) mit den Preisträgern −Foto: Fotos: Paul Neuhoff,Stefan Hanke, Karolin Blaser, Manfred Aufleger, Karl Jobst

Einen besonderen Abend erlebten am Mittwoch knapp 100 Gäste im voll besetzten Saal des Brauereigasthofs in Eichhofen. Das Landratsamt hatte Personen und Gruppen aus dem Landkreis eingeladen, um ihnen die Kultur- und Denkmalpreise 2022 des Landkreises zu verleihen.

Landrätin Tanja Schweiger begrüßte neben den Preisträgern auch deren Familienangehörigen sowie die Jurymitglieder und die Vertreter der Kommunen, aus denen die zu Ehrenden kommen. Die Verleihung der Preise erfolgte, wie die Landrätin betonte, eingebettet in ein mehrgängiges Essen und in viel Musik. Durch den Abend führte im weiteren Thomas Feuerer, Sachgebietsleiter „Kultur, Heimat- und Denkmalpflege“ beim Landratsamt.

Melanie Rainer, Sängerin und Schauspielerin aus Regensburg stellte die Musiker des Abends vor. Sofia Miskurova, Anastasia Koziuberda, Kateryna Palachoba und Eduard Novoseltsev, alle aus der Ukraine kommend, boten anspruchsvolle Stücke, etwa von Rachmaninow oder Myroslaw Skoryk, aber auch Eigenkompositionen.

Wohnstallhaus mit Leben füllen

Laudatoren würdigten vor der jeweiligen Übergabe der Urkunden durch die Landrätin die Leistungen der Preisträger.

Für die Freunde des alten Hauses in Deuerling hielt Schweiger selbst die Laudatio. Der Verein sei auf Initiative von Wolfgang Lutz und Anke Janssen gegründet worden, um das um das Jahr 1850 in der Dorfmitte erbaute Wohnstallhaus, das Reithnerhaus, benannt nach einem ehemaligen Besitzer, zu kaufen und vor dem drohenden Abbruch zu retten und auch mit Leben zu füllen.

Das 1970 von Georg Rauchenberger gegründete Kuratorium Burg Wolfsegg hat sich zur Aufgabe gemacht, das Denkmal zu erhalten und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies sei den Nachfolgern des Gründers durch umfassende Instandsetzungen und Neugestaltung des Burgmuseums durch unermüdlichen Einsatz gelungen. Die Burg sei durch diese Maßnahmen wesentlich authentischer erlebbar, so die Laudatorin Patrizia Camatta zur Preisverleihung.

Ein Kleinod

Die im 18. Jahrhundert bei Beratzhausen errichtete Franzenskapelle stellt ein Kleinod dar. Wie Thomas Feuerer in seiner Würdigung erläuterte, habe die Kapelle im Laufe der Zeit deutliche Schäden an der Bausubstanz aufgewiesen. Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Beratzhausener Vereine, sanierte im Jahr 2021 die Kapelle unter fachlicher Anleitung von Restaurator Karl Jobst bis ins kleinste Detail nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten.

Die Familie Spangler besitzt in Königsmühle (Markt Beratzhausen) einen Stadel, der wohl schon im 17. Jahrhundert errichtet wurde. Wie Sophia Kirschsieper vom Landesamt für Denkmalpflege betonte, hat sich die Familie mit großem persönlichem Einsatz unter fachlicher Begleitung in die Sanierung des Gebäudes eingebracht und so ein vermeintlich unscheinbares Objekt vor dem Verfall gerettet.

Für das Lebenswerk

Den Kulturpreis für sein Lebenswerk erhielt Peter Lutz aus Wiesent. Er sei nicht nur seit 35 Jahren Ortsheimatpfleger, sondern habe sich auch mit einer Museumsgründung um das Erbe des Künstlers Karl Anton Hudetz gekümmert, so Laudator Johann Festner. Auch als Kümmerer um die Ruine Heilsberg und als Herausgeber von ortsbezogenen historischen Büchern hat sich Lutz einen Namen gemacht.

Die aus jungen Leuten bestehende Partyband „Stoasberger Lumpen“ erhielt den Jugendkulturpreis. In nur elf Jahren seit der Gründung habe sich die Gruppe bei vielen Gelegenheiten einen herausragenden Ruf erworben, so Landrätin Tanja Schweiger.

Bettina und Heinrich Glas, Künstlerehepaar aus Undorf, nahmen den Kulturpreis für ihr künstlerisches Wirken entgegen. Renate Christin benannte die umfangreichen Arbeiten, die das Ehepaar, in der jeweils eigenen Art und Weise geschaffen und dafür auch schon zahlreiche Preise bekommen hat. Mit der Anmerkung „Wir müssen uns ob der Vielfalt an kulturellem Engagement im Landkreis nicht verstecken“, schloss Schweiger den Abend.