Glaube
Drei Tage lang alles zur Reformation

In Beratzhausen führten die Stauffer zu Ehrenfels die Herrschaft. Vom 22. bis 24. Oktober gibt es Vorträge und Führungen.

13.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:49 Uhr
Der ehemalige Staufferhof in Regensburg war ein Treffpunkt der Protestanten in der Reichsstadt (Federzeichnung 1885, Museen der Stadt Regensburg, Inv.Nr. HV 730). −Foto: Foto: Michael Preischl

Vor rund 500 Jahren wurde Beratzhausen zu einem Brennpunkt der Reformation. Das hier ansässige Rittergeschlecht der Stauffer zu Ehrenfels führte in seiner Herrschaft frühzeitig das Luthertum ein und installierte damit in der Pfarrei Beratzhausen eine der ersten evangelischen Gemeinden im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Mehrere Mitglieder dieser Familie unterstützten in den folgenden Jahrzehnten mit großem persönlichen Engagement die Verbreitung der neuen Lehre. Vor allem die Stauffertochter Argula von Grumbach wurde berühmt in ihrem Kampf um religiöse Toleranz. Sie war die erste evangelische Publizistin im Alten Reich. Jetzt gibt es eine Veranstaltungsreihe zum Thema.

Das Programm: Freitag, 22. Oktober, 15 Uhr, Obermünsterstr. 9 in Regensburg: „Das Freihaus der Stauffer zu Ehrenfels in Regensburg und das evangelisches Leben in der Reichsstadt zwischen 1522 und 1570“, Führung (Referentin: Dr. Rosa Micus, Regensburg). Samstag, 23. Oktober, 13.30 Uhr, Zehentstadel in Beratzhausen: Die Ausstellung „Das 500-jährige Reformationsjubiläum in Beratzhausen“, Führung (Referentin: Dr. Christine Riedl-Valder, Beratzhausen), 14 Uhr: Symposion: „Im Kampf um Glaubensfreiheit und Toleranz – Die Familie der Stauffer zu Ehrenfels als Wegbereiter des Luthertums“ (Begrüßung: Matthias Beer, 1. Bürgermeister Markt Beratzhausen, Vertreter der Evangelischen Gemeinde Hemau-Nittendorf, Dr. Thomas Feuerer, 1. Vorsitzender Historischer Verein für Oberpfalz und Regensburg; Moderation: Dr. Christine Riedl-Valder), 14.30 Uhr: Vortrag: „Die Einführung der Reformation in Beratzhausen und ihr Einfluss auf das Regensburger Reformationsgeschehen vor dem Hintergrund der wittelsbachischen Kirchenpolitik“ (Dr. Werner Chrobak, Sinzing), 15 Uhr: „Die Konfessionspolitik der Freiherren von Stauff im Vergleich mit dem Reformationseschehen in fränkischen Territorien“ (Dr. Manfred Jehle, Berlin), 15.30 Uhr: „Die Stauffer zu Ehrenfels in Sünching und die Reformation“ (Prof. Dr. Diethard Schmid, Regensburg), 16 Uhr: Fragerunde/Diskussion, anschließend Kaffeepause, 16.45 Uhr: „Anna von Stauff - ,weibs person von göttlicher Schrift‘. Die reformatorische Hofmarksherrin von Köfering“ (Dr. Hermann Reidel, Regensburg), 17.15 Uhr: „Die Mägdlein bekommen ihre Blumen – Frauenleben an der Schwelle zur Neuzeit“ (Dr. Marita A. Panzer, Regensburg), 17.45 Uhr: Diskussion, 18 Uhr: „Die Regensburger Schulmeisterin Magdalena Heymair (um 1535–1586) und ihre Lieddichtungen. Ein Beitrag zum Bildungswesen in der frühen Neuzeit“ (Dr. Rosa Micus mit Gesangseinlagen des Ensemble Kulturgarten Regensburg mit Sängerinnen der Regensburger Kantorei). Sonntag, 24. Oktober, Schlosshof in Beratzhausen: 16 Uhr: „Auf den Spuren der Stauffer zu Ehrenfels durch Beratzhausen“, Führung (Dr. Christine Riedl-Valder).

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Die Veranstaltungsreihe wurde in Zusammenarbeit mit dem Markt Beratzhausen und der Evangelischen Gemeinde Hemau-Nittendorf organisiert. Anmeldung erforderlich unter info@kunstliteratour.com. Die aktuellen Pandemie-Vorschriften sind zu beachten.