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Wir suchen die Festdamen des Jahres 2018

Ohne Festdamen geht auch bei den Gründungsjubiläen im Raum Regensburg nichts. Die MZ verleiht daher heuer einen Titel an sie.

20.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:07 Uhr
bettina Mehltretter

Sabrina Hochmuth aus Zeitlarn (vorne) ist ein Festdamen-Profi: Sie war schon bei drei Festen Festdame. Würde ihr Burschenverein demnächst wieder feiern, würde sie auch diesmal nicht zögern. Foto: Sabrina Hochmuth

Wer als Verein etwas auf sich hält, feiert seine Gründungsjubiläen groß. Tausende Besucher kommen dann jeweils in die Bierzelte und an den Wegesrand der Festzüge. Und sie alle freuen sich über die Festdamen, die singend, jubelnd und juchzend eine Zier für ihren Verein sind. Im Landkreis Regensburg feiern allein dieFeuerwehrenin diesem Frühjahr und Sommer zehn Feste – in Moosham, Mintraching, Kiefenholz, Illkofen, Wörth, Kallmünz, Sünching, Aufhausen, Oberpfraundorf und Brennberg. Und fast jede Feuerwehr und jeder Patenverein hat eigenen Festdamen.

Für uns ist das eine gute Gelegenheit, diese wichtige Rolle einmal in den Fokus zu rücken. Deshalb küren die Leser der Mittelbayerischen Zeitung heuer die „Festdamen des Jahres 2018“. Beteiligen kann sich jede Festdamen-Gruppe aus dem Landkreis, deren Verein (nicht nur die Feuerwehren!) in diesem Jahr entweder selbst feiert oder der ein Patenverein eines Fests ist. Zu gewinnen gibt es Ruhm, Ehre und 100 Liter Bier – gesponsert von der Brauerei Bischofshof – für ein kleines Fest nach dem eigentlichen Fest, zum Beispiel für ein Helferessen. Außerdem dürfen die Festdamen am 6. September einen Mädlsabend in Artmann’s Herzl auf der Herbstdult genießen. Und sie können sich bei Moser Trachten neu einkleiden. Das Unternehmen spendiert jeder Festdame des Siegervereins einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Euro.

Wie sich die Festdamen bewerben können, lesen Sie hier:

Einst nannte man sie Jungfrauen

Festdamen sind ein uraltes Phänomen – nur ihr Name hat sich über die Jahre hinweg verändert. Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl weiß etwa von Ratstöchtern oder Tempeljungfrauen, die einst die unterschiedlichsten Feste begleitet haben. Und im Jahr 1842, bei der feierlichen Eröffnung der Walhalla, seien Damen als deutsche Stämme verkleidet aufgetreten.

Mädchen, die heutzutage bei einem Gründungsjubiläum einer Feuerwehr oder eines anderen Vereins für Stimmung sorgen, stehen aber auch in der Tradition der Brautjungfern bei Hochzeiten oder der Primizbraut bei Priesterweihen. Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer kann sich allerdings auch noch an Zeiten erinnern, in denen die Festdamen eher ruhigere Rollen hatten, zum Beispiel die Fahnenbänder zu tragen. „Da durften dieses Amt nur Jungfrauen bekleiden“, sagt Scheuerer. Denn Jungfrauen symbolisieren Reinheit, Unschuldig und Perfektion.

„Echte ,Festjungfrauen‘ hat man da ja kaum mehr gefunden.“Kreisbrandrat Wolfgang Scheuerer

Doch die Zeiten haben sich geändert. Vor ungefähr 15 oder 20 Jahren, schätzt Kreisbrandrat Scheuerer, haben die Vereine den Mädchen, mit denen sie sich bei den Festen schmücken, deshalb einen neuen Titel verpasst: „Echte ,Festjungfrauen‘ hat man da ja kaum mehr gefunden“, sagt der Kreisbrandrat. Schließlich hätte den Festen sonst das i-Tüpfelchen gefehlt, findet der Kreisbrandrat. „Es macht ja schon etwas her, wenn 20, 30 oder sogar 40 Mädchen bei einem Festzug vorangehen. Festdamen sind ein Aushängeschild für jeden Verein.“ Und jeder zeigt, was er hat. Mancherorts herrscht deshalb geradezu ein Wettbewerb: Da geht es um eine möglichst große Zahl von Festdamen und um möglichst schöne Kleider.

Jubelschreie für den Jubelverein

Sabrina Hochmuth kennt das. Sie ist inzwischen Profi-Festdame. Dreimal hat der Burschenverein „Lustige Buam“ schon bei der heute 20-jährigen Zeitlarnerin angeklopft, dreimal hat sie zugesagt. 2017 etwa, als die Zeitlarner Burschen Patenverein beim Burschenfest in Regendorf waren. Hochmuth kann den Spruch, den sie damals geschrien hat, noch aus dem Effeff: „Es sitzt die Frisur, es glänzt der Lack! Zeitlarner Mädels – zack, zack, zack!“

Als sie zum ersten Mal in ein langes, voluminöses Festkleid geschlüpft ist, war sie 14 und im Vergleich zu ihren Kolleginnen eigentlich noch zu jung für das Amt. Gemeinsam mit den anderen Mädels hat sie aber trotzdem auf Bierbänken getanzt und für die Burschen gejubelt. „Wir haben die Blicke auf uns gezogen und Werbung für unseren Verein gemacht“, erzählt sie.

Festdame zu sein war für Sabrina Hochmuth eine Riesenehre – so wie für viele andere Mädchen im Landkreis Regensburg auch. Die MZ-Leser setzen ihren Favoriten unter den Festdamen heuer noch die Krone auf. Die Bewerbungsfrist für den Titel „Festdamen des Jahres 2018“ läuft bis 1. Mai. Danach beginnt die Abstimmung.

Sie sind Festdame oder Vereinschef und wollen sich am Voting beteiligen? Hier finden Sie alle Infos zum Bewerbungsvideo:

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