Solidarität mit Kriegsopfern
Große Hilfslieferung für die Ukraine

20.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:40 Uhr
Rebecca Kraus von Space Eye, Dymtro Shuval von der Hilfsorganisation Globee.international, Erik Schäfer, Christiane Lederer, Karl Nerl und Andrij Dubyna kurz vor dem Start des LKWs nach Kharkiv (Ukraine). −Foto: Fotos: Tino Lex

Ein Lastwagen bringt 24 Paletten mit Lebensmitteln und mehr in die Region Kharkiv.

Christiane Lederer aus Illkofen hat ein großes Herz. Zu Beginn der Flüchtlingskrise in der Ukraine, ausgelöst durch den Angriffskrieg der Russen am 24. Februar war ihr sofort klar, dass man hier helfen muss. So schaffte sie es, binnen Tagen eine Unterkunft für eine Familie aus der Ukraine zu finden. „Ich habe meine Mama gefragt, ob wir vielleicht die Wohnung von meinem Opa nehmen könnten und sie hat sofort zugestimmt“. Doch dann klingelte ihr Telefon und weitere geflüchtete Familien suchten eine Unterkunft.

So konnte sie Pfarrer Stefan Wissel davon überzeugen, das leerstehende Pfarrhaus, in dem nun kein Pfarrer mehr wohnt, zur Verfügung zu stellen. Möbel besorgten die Nachbarn in Illkofen. Schwupps, war das Haus eingerichtet und mehrere Flüchtlinge aus dem Kriegsgebiet wurden darin untergebracht.

Lederer ging aber noch einen Schritt weiter: „Ich wollte noch mehr tun“. So schloss sie sich mit Michael Buschheuer kurz. Der Regensburger, der bundesweit Berühmtheit erlangte, weil er nicht wegsah, wenn sich Menschen aus Syrien und anderen Ländern mit lebensbedrohlichen, seeuntauglichen Booten von Afrika in Richtung Europa aufmachten und oft in Seenot gerieten. Die von ihm gegründete NGO Sea-Eye hilft mit ihren Schiffen diesen Menschen und rettete bereits Tausende Geflüchtete.

Jetzt wurde mit Hilfe der zweiten Organisation von Buschheuer, Space Eye, ein weiterer Lastwagen in die Ukraine entsendet. „Der Laster kam aus Landau in der Pfalz mit Erik Schäfer, den ich über die verschiedenen Social Media Kanäle kennenlernen durfte“, so Lederer. Schäfer war Lehrer und gab seinen Beruf auf, um Menschen in der Ukraine zu helfen.

„Der Erik ist der Wahnsinn. Was der bereits alles in die Wege geleitet hat und wie er die Menschen teilweise direkt im Frontbereich des Krieges abholt und außer Landes bringt, ist einzigartig“, so Lederer. Allein so konnten rund 800 Wohnungen an Flüchtlinge (rund 2000) vergeben werden. Mittlerweile kam der 33. Bus mit Flüchtlingen in Regensburg an.

Mit kleinen Fahrzeugen, meist ausrangierte Pkw und Busse, holt er die Flüchtlinge, die sich in der grauen Zone befinden (Niemandsland zwischen den Fronten der Ukrainer und Russen) und bringt sie zu Auffangstationen. Von dort aus geht‘s dann mit großen Bussen über die Grenze.

„Für diesen Zweck benötigen wir am besten Allradbusse mit neun Sitzen oder ähnlich Fahrzeuge (auch ohne TÜV). Wer so etwas nicht mehr benötigt und entbehren kann. Wir können das sehr gut gebrauchen“, bittet Lederer um Spenden dieser Art, aber auch Sach- und Geldspenden. „Durch Space Eye konnten wir jetzt diesen Laster mit Lebensmittel auffüllen. Dazu kommen Hygieneartikel und sogar eine Handwaschmaschine“. 24 Paletten wurden mit Hilfe von Karl Nerl und Andrij Dubyna in den Laster verladen, der jetzt nach Kharkiv (Ukraine) unterwegs ist. „Wir werden dran bleiben und helfen, wo es geht. Dafür bitten wir alle, die das können, um Spenden“, so Lederer.