Gastronomie
Das Gasthaus „Petermichl“ schließt

Xaver Paulus will das Wirtshaus in Beratzhausen aufgeben und sich auf die Metzgerei konzentrieren. Die Räume werden größer.

28.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:51 Uhr
Ingrid Kroboth

So stellen sich die Planer das Haus im Beratzhausener Ortskern nach dem Umbau vor. Foto: Kroboth

Das traditionelle Gasthaus „Petermichl“ der Familie Paulus wird es bald nicht mehr geben. Die Metzgerei indes soll nicht nur bleiben, sondern deutlich größer werden – und auch einen Imbiss bieten. Der Grundstücks- und Bauausschuss des Marktrates beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem großzügigen Umbau der alteingesessenen Wirtschaft gleich gegenüber der Pfarrkirche St. Peter und Paul.

Wie Bauamtsleiter Dieter Kuberski den Räten erläuterte, muss für den Umbau des Gebäudes die ab Februar geltende Gestaltungs- und Sanierungssatzung angewendet werden, weshalb bei dem Vorhaben auch das Planungsbüro Dömges mitreden darf. Kürzlich fand eine Ortsbesichtigung statt, um die Vorgaben der Städtebauförderung abzuklären. Einzig die Markise zur Marktstraße hin (siehe Foto) sei gestrichen worden, erzählte Kuberski. Ansonsten entspreche die Planung den Fördervorgaben.

Für Xaver Paulus jun. steht fest: Metzgerei und Wirtshaus in Kombination sind einfach nicht mehr zu leisten. Aus diesem Grund will er sich in Zukunft auf die Metzgerei konzentrieren und die Gastronomie auf mehrere Sitzgelegenheiten im Verkaufsladen reduzieren. Dafür wäre allerdings der bestehende Metzgerladen zu klein. Gemäß Umbau-Planung soll der alte Laden zurückgebaut und künftig als Erweiterung der Küche genutzt werden.

Vergrößerte Verkaufstheke

Die bestehende Eingangstüre wird künftig in den Metzgerladen führen, wo die Fenster bis zum Boden reichen und im Sommer mit einer Markise zur Paracelsusstraße hin beschattet werden können. Die Verkaufstheke wird wesentlich vergrößert und entlang der Fensterfront stehen innen und im Sommer auch außen zur Markt- und zur Paracelsusstraße hin Tische und Stühle für Essensgäste.

Für größere Veranstaltungen sollen auch die beiden Säle hinter der jetzigen Wirtsstube erhalten bleiben: der kleine Saal, in dem Xaver Paulus sen. auch künftig seine Stammtischgäste empfangen kann. Im Gewölbesaal sollen weiterhin Feste gefeiert werden können. Der Eingang zu beiden Sälen muss aber von der Paracelsusstraße her erschlossen werden. Das ist allerdings nur möglich, wenn das Höhenniveau der jetzt als Parkplätze ausgewiesenen Flächen auf der Paracelsusstraße abgetragen und der Fußbodenhöhe in den Sälen angepasst wird. Das Straßenstück muss der Bauwerber nun von der Gemeinde kaufen und dann auch die komplette Umgestaltung der Straße bezahlen.

„Positiv“ bewertete Robert Achhammer (CWV) das Vorhaben des Geschäftsmanns, der für diesen Umbau „viel Geld in die Hand nehmen“ müsse und damit den Ort belebe.

Vorsicht bei den Kosten

Zur Vorsicht bei der Kostenentwicklung mahnte Manfred Achhammer (CSU), der für die Umgestaltung allein des öffentlichen Raumes eine fünfstellige Kostensumme erwartet. Zu klein schienen Martin Tischler (FW) die geplanten Toilettenanlagen. Andreas Niebler will Xaver Paulus „reinen Wein einschenken“. Der Bauherr müsse wissen, was da allein beim Straßenumbau auf ihn zukomme. Zumal der Abfluss des Oberflächenwassers gesichert werden müsse. Grundsätzlich stehen die Ausschuss-Mitglieder dem Vorhaben sehr positiv gegenüber; sie stimmten der Planung auch geschlossen zu – allerdings mit dem Hinweis auf Stellplatz-Ablöse und Grunderwerb für den neuen Saal-Zugang. Wie von Xaver Paulus zu erfahren war, soll Baubeginn bereits nach Ostern sein.

Mehr Nachrichten aus dem Landkreis Regensburg lesen Sie hier.