Bayernliga Nord
SV Donaustauf nutzt die Steilvorlage der Rivalen

19.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:04 Uhr
Die Gunst der Stunde genutzt: Kapitän Luca Hufnagel (am Ball) und der SV Donaustauf arbeiten sich durch den Erfolg über Kornburg nach vorne. −Foto: Brüssel

Tags zuvor produzierte das Spitzentrio der Fußball-Bayernliga Nord die passenden Ergebnisse. Die Steilvorlage nutzte am Samstagnachmittag der SV Donaustauf mit einem 3:0 (1:0)-Heimsieg über den TSV Kornburg – der direkte Kontakt zu Eltersdorf, Bamberg und Gebenbach ist nun hergestellt.Am Mittwoch in Weiden hat Stauf die Chance, sollte am Dienstag Eltersdorf in Ammerthal stolpern, per Dreier mit dem Spitzenreiter gleichzuziehen.

„Da schmeckt das Schnitzel und der Kartoffelsalat gleich viel besser. Der Sonntag ist auf jeden Fall ein gelungener, egal ob wir Sonne haben oder es regnet“, war Coach Stefan Wagner beim Resümee bestens aufgelegt. Verständlich angesichts der Vorzeichen für die Partie. Kornburg war mit der Empfehlung von sieben Punkten in drei Partien angereist. Überdies fehlte kurzfristig mit Kevin Hoffmann (krank) ein Verbindungsstück von Mittelfeld und Angriff. Abwehrchef Nico Rinderknecht (muskulär) sowie Flügelflitzer Cigi Özlokman (dreifacher Bänderriss) waren ohnehin außen vor.

Sieg der Mentalität

Den erstaunlich sicheren Sieg machte Coach Wagner neuerlich an der Mentalität fest: „Was der kleine Haufen zur Zeit an Ausfällen und angeschlagenen Spielern wegsteckt, ist der Wahnsinn.“ Seine Truppe hat den Sieg einfach mehr gewollt, war in den Zweikämpfen bissiger, kommentierte der 54-Jährige die 90 Minuten. Man sei noch lange bei zwei Kisten Kaltgetränken in der Kabine gesessen, die Stimmung sei innerhalb der Mannschaft prächtig.

In der Kabine dürfte auch auf Michael Dietl angestoßen worden sein. Schon auf dem Spielfeld wurde sein Tor zum 3:0-Enstand (85.) gefeiert. Die Freude war den Eltern ins Gesicht geschrieben, die hernach berichteten, dass sich ihr Filius in der Winterpause ob der geringen Spielanteile selbst aussortiert habe.

Hans Melzl, die Vereins-Ikone ist Teil der sportlichen Leitung, wollte das nicht so stehen lassen, griff vor zwei Wochen zum Telefonhörer, begründeten Michael Dietls Eltern das Zustandekommen des Comebacks. Im Nachholspiel gegen Cham durfte der 20-Jährige sechs Minuten ran, nun gegen Kornburg löste der Mittelfeldspieler Lukas Dotzler in der 76. Minute ab.

Schwierige Platzverhältnisse

Auf dem sehr schwierig zu bespielenden Geläuf hatte Donaustauf die Gäste nach einer Viertelstunde im Schwitzkasten. Jedes Mal, wenn es gefährlich wurde, hatten die herausragenden Paul Grauschopf, Lucas Hufnagel und Lukas Dotzler ihre Füße im Spiel: Diagonalball Grauschopf zu Dotzler – Außenpfosten (16.). Freistoß, zweiter Ball – Dotzlers Schuss wird zur Ecke abgefälscht (22.). Freistoß Jonas Goß, Marcel Onwudiwe verlängert per Kopf, Grauschopfs Abschluss aus acht Metern wird gebockt (24.). Goß setzt Dotzler in Szene, der verstolpert (30.). Freistoß Mario Baldauf, Dotzler trifft das Spielgerät nicht voll (37.). Dann der Lohn: Hufnagel in den Lauf von Onwudiwe, Hereingabe, Dotzler verlängert – Morris Adelabu versenkt den Querschläger zum 1:0 (45.+1).

Nach der Pause schickte Grauschopf Hufnagel auf die Reise, doch der Winkel ist zu spitz (50.). Zweiter Ball für Grauschopf, am Fünfer fehlt Druck beim Kopfball (66.). Baldauf zu Dotzler, das mittige Geschoss lenkt Gästekeeper Tim Pager zur Ecke (68.). Goß steil auf Jannik Grader, der Joker wird vom Keeper umgerannt – den Elfmeter versenkt Dotzler zum 2:0 (71.). Hufnagel an der Torauslinie zu ungenau für Dotzler (76.).

Gefahr in der Schlussphase

Und Kornburg? Lange nur gefährlich, wenn Stauf unnötig Ball verliert. Brenzlig wurde es in der Schlussphase: Zunächst rettete Andrea Nocerino, Sekunden später säbelte Kornburgs Sebastian Schulik über das Leder (80.). Schulik steuerte unbehelligt auf den herausstürzenden Keeper Josef Jurasi zu- und schießt am kurzen Eck vorbei (82.). Schließlich macht Michael Dietl den Deckel drauf.

Die Statistik zum Spiel:

Donaustauf – Kornburg 3:0 (1:0)

SV Donaustauf:Jurasi – Onwudiwe, Nocerino, Stierstorfer, Groß – Baldauf, Grauschopf (86. Amados) – Krasniqi (46. Grimm), Hufnagel (82. Massinger), Adelabu (69. Grader) – Dotzler (76. Dietl)

TSV Kornburg:Pager – Kreiselmeyer, Olschewski, Schuster, Oppelt - Zischler (72. Seiler), Wiedmann (79. Wiedmann) – Cagli, Herzel - Ammon (46. Burgutzidis), Sauer

SR:Patrick Höpfler (Zell-Bruck);Zuschauer:99;Tore:1:0 Adelabu (45.+1), 2:0 Dotzler (71./Foulelfmeter), 3:0 Dietl (85.)