Hobby
Ein Leben für die „Nockis“

Die Hermanns aus Regenstauf sind riesige Fans des Nockalm Quintetts. Der Frontmann schrieb ihnen sogar einmal ein Gedicht.

20.01.2019 | Stand 16.09.2023, 5:53 Uhr
Lea Zitzmann

Hans und Waltraud Hermann haben dem Nockalm Quintett in ihrem Haus eine eigene Wand reserviert. Für ihre lange Treue haben sie von der Band inzwischen sogar eine Auszeichnung erhalten: eine Art „goldene Schallplatte“. Foto: Lea Zitzmann

Wenn Hans Hermann aus Regenstauf über „die Nockis“ spricht, hat man das Gefühl, er erzählt von langjährigen Freunden. „Im Tennis und im Kartfahren habe ich gegen den Friedl keine Chance“, sagt der 65-Jährige. „Friedl“ heißt eigentlich Gottfried Würcher und ist Frontsänger der österreichischen Schlagerband. Er trifft sich mit den Bandmitgliedern fast regelmäßig, nicht nur zu Konzerten. Bis vor Kurzem tourte die Schlagerband noch unter dem Namen Nockalm Quintett durch die Lande. „Wir nennen sie aber schon immer Nockis“, erzählt Hermann. An erster Stelle im Leben steht für ihn seine Frau Waltraud und die Familie. Gleich dahinter kommt das Nockalm Quintett.

Die Geschichte des Fan-Daseins von Hans und Waltraud Hermann reicht rund 25 Jahre zurück. Damals haben sie zum ersten Mal einen Auftritt der Band gesehen, im Fernsehen.

Ohne Fanclubs ging nichts

Das Nockalm Quintett boomte. Auch um Regenstauf herum fanden sich immer mehr Fans der Nockis. So gründete Hans Hermann 2001 seinen eigenen Fanclub – mit Einverständnis der Nockis höchstpersönlich. Seitdem haben die Musiker schon neun Konzerte in Regenstauf gespielt – ein Traum für die Hermanns.

Fans aus dem Regental treffen sich alle zwei Monate

Heute zählt der Nockalm-Fanclub Regental neben dem Ehepaar Hermann 64 Mitglieder. Alle zwei Monate treffen sich die Fans im Ramspauer Hof, ihrem Vereinslokal, um Konzertausflüge zu planen. Die Detailplanung übernehmen dann die Hermanns. Acht bis zehn Konzerte besucht das Paar jährlich. „Früher waren wir auf bis zu 25 Konzerten im Jahr“, sagt Hans Hermann. „Das waren noch Zeiten.“ Der Fanclub ist den Nockis schon weit hinterher gereist, zu Auftritten in ganz Deutschland, Österreich, Kroatien, der Schweiz und sogar in der Türkei. „Aber die Kosten für die vielen Anfahrten, Übernachtungen und Tickets gingen ins Geld“, erklärt seine Frau.

Auch das Eigenheim der Herrmanns ist ein echtes „Nockis-Paradies“. Gerahmte Poster und Fotos der Band und des Fanclubs zieren die Wände in Flur und Treppenhaus. Und natürlich besitzen die Hermanns auch alle 47 Alben, die die Band seit ihrer Gründung 1983 veröffentlicht hat. Die zwei erwachsenen Töchter und die drei Enkel haben Verständnis für das Hobby der Hermanns. „Die Kinder sind ja mit den Nockis aufgewachsen“, sagt Waltraud Hermann. Die Schlagerband hat das Ehepaar ihnen nie aufgezwungen, zumal Hans Hermann auch gerne mal die Rolling Stones hört. „Und gegen die moderne Musik von unseren Enkeln und im Radio haben wir auch nichts“, sagt seine Frau und schmunzelt. Trotzdem konnte das Paar an Weihnachten seine Fanartikel-Sammlung noch einmal aufrüsten: Die Verwandtschaft hatte ihnen eine Nockis-Wanduhr unter den Christbaum gelegt.

Aus Idolen werden Freunde

„Die halten sich nicht für was Besseres, weil sie Erfolg haben.“Waltraud Hermann

Aufdringlich wollen die Hermanns in ihrem Fan-Dasein aber nie sein. „Wenn man die Musiker nach einem Konzert nicht einmal in Ruhe essen lässt, finden wir das unmöglich“, sagen sie. Kritik zu äußern trauen sich die beiden allerdings schon. „Wenn die Nockis uns nach unserer Meinung fragen, sagen wir schon, wenn uns ein Lied nicht so gut gefällt.“ Die Nockis und die Hermanns halten zusammen, in guten wie in schlechten Zeiten. „Wir bleiben Fans, solange es die Nockis gibt. Und wenn es die Nockis nicht mehr gibt, bleiben wir Fans, bis es uns nicht mehr gibt“, sagt Hans Hermann.

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