Gründungsjubiläum
Bayern feiert mit der Feuerwehr Kallmünz

Mit ihrem Jubiläum hat es die Wehr ins Programm „100 Jahre Freistaat“ geschafft. „Flammende Visionen“ sind der Höhepunkt.

24.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:12 Uhr

2017 hatte eine Lichtinstallation auf der Naab in Kallmünz für Aufsehen gesorgt. Licht und Flammen spielen auch heuer, beim 150-jährigen Gründungsfest der Feuerwehr Kallmünz, eine wichtige Rolle. Foto: Stefan Gruber

Die spinnen, die Kallmünzer! Dieter Koller, Festleiter der Freiwilligen Feuerwehr Kallmünz, hat Sätze wie diese schön öfter gehört. Doch daran stört er sich nicht. „Wenn wir feiern, dann richtig“, sagt er. „Fast jeder in Kallmünz steht hinter uns.“ Natürlich wird es in dem Ort zum 150. Gründungsfest, das die Feuerwehr vom 15. bis 17. Juni feiert, auch einen Festgottesdienst und einen Festzug mit vielen Vereinen geben. Doch der Höhepunkt wird nicht der Sonntag, sondern der Samstagabend sein. Koller und seine Kameraden haben diesen Abend mit „Flammende Visionen“ überschrieben. Nach Open-Air-Konzerten von Richie Necker und Markus Engelstädter ist eine „einzigartige, fulminante und noch nie dagewesene Show über die Geschichte des Ortes“ geplant, ein „audiovisuelles Spektakel“. So wirbt die Feuerwehr im Internet für ihr Fest.

„Wir inszenieren auch die Zerstörung der Burg Kallmünz.“Festleiter Dieter Koller

Während der 30-minütigen Show, die um 23 Uhr startet, wollen die Feuerwehrleute mit vielen weiteren Helfern und den Laser-Experten eines externen Unternehmens unter anderem die Zerstörung der imposanten Kallmünzer Burg inszenieren. Dafür werden sie Licht-, Ton- und Feuereffekte sowie Wasser nutzen. „Ein Feuerball wird vom Festplatz zur Burgruine fliegen“, verrät Koller. Auch die Böllerschützen des Marktes werden im Einsatz sein. Außerdem wollen die Feuerwehrleute mithilfe ihrer Ausrüstung Regen über Kallmünz simulieren, der sich schließlich bis zur Flutkatastrophe entwickeln wird. Ein Laser zeigt den Wasserpegel, der am Ende bis über die Köpfe der Zuschauer hinweg ansteigen wird.

Ziel: 15 000 Besucher, Minimum

Die Kallmünzer Wehr ist nicht die einzige im Landkreis, die heuer feiert. Wer will, kommt an den Wochenenden zwischen Mitte Mai und Ende Juli gar nicht mehr aus dem Feiern heraus. Denn Feuerwehr-Gründungsjubiläen gibt es auch inMintraching (18. bis 21. Mai),Kiefenholz (25. bis 28. Mai), Illkofen (1. bis 4. Juni), Wörth (8. bis 11. Juni), Sünching (22. bis 25. Juni), Aufhausen (13. bis 16. Juli), Oberpfraundorf (20. bis 22. Juli) und Brennberg (27. bis 30. Juli). Doch das Fest in Kallmünz ist wohl das spektakulärste. Die Feuerwehrler wollen zu „Flammende Visionen“ am Samstag ihren Festplatz Am Schmidwöhr voll machen: 15 000 Besucher haben dort locker Platz.

Sehen Sie hier den Trailer von „Flammende Visionen“:

Damit diese Zahl erreicht wird, wollen die Kallmünzer ihr Festwochenende möglichst bayernweit bewerben. Dass die bayerische Staatskanzlei sie offiziell in das Programm „Wir feiern Bayern“ zu den Feierlichkeiten von „100 Jahre Freistaat“ aufgenommen hat, dürfte die Sache erleichtern. Neben der regionalen Bürgerkonferenz des Freistaats, die im Oktober in Neumarkt stattgefunden hat, gibt es in der Oberpfalz nur noch drei weitere Termine: einen Mottotag zum Zwiefachen in Hemau (14. April), das Museumsfest im Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg (9. Juni) und der Kallmünzer Festsamstag. Markus Berl, beim Feuerwehrfest verantwortlich für das Marketing, hat sich dafür in der Staatskanzlei beworben. Er hat das Konzept von „Flammende Visionen“ eingesandt, in dem die Geschichte Kallmünz‘ eine zentrale Rolle spielt. Jetzt hoffen die Feuerwehrleute auch auf hohen Besuch aus München: Berl hat den designierten Ministerpräsidenten Markus Söder eingeladen.

Gäste werden zum Teil der Show

Inzwischen haben die Kallmünzer Feuerwehrleute mehr als 60 Sponsoren verpflichtet, die helfen sollen, das Fest zu finanzieren. Eine weitere Einnahmequelle sollen LED-Armbändchen sein, die an die Besucher von „Flammende Visionen“ verkauft werden. Die Bändchen sollen zentral angesteuert und zum Leuchten gebracht werden. „Die Besucher werden damit zum Teil der Show“, sagt Koller.

Die Helfer, die bei den „Flammenden Visionen“ im Einsatz sind, werden die einzelnen Szenen des Programms in den kommenden Monaten noch üben müssen. Schon jetzt ist die Spannung groß. Doch die Kallmünzer haben Erfahrung mit Superlativen. 2004 zum Beispiel hatten sie mit rund 1500 Mitgliedern von Jugendfeuerwehren aus der ganzen Oberpfalz eine sogenannte Big Wall errichtet. Am Ende war ihre Wasserwand 460 Meter lang und 150 Meter hoch – und bescherte ihnen einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde.

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