Vorstellung
550 neue Baugrundstücke für Köfering

Bei einer Versammlung präsentierte Bürgermeister Armin Dirschl das größte Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde.

03.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr

Im Anschluss an das Baugebiet Weiherbreite soll Köfering nach Süden weiterwachsen. Foto: Jaumann

Die Köferinger können in den nächsten Jahren viele neue Nachbarn begrüßen. Die Erweiterung des Wohnbaugebiets „Weiherbreite“ wurde im Gasthaus zur Post vorgestellt. Bei der Bürgerversammlung bestätigte Bürgermeister Armin Dirschl, das wird das „größte Bauprojekt, dass wir bis jetzt hatten.“

Das Wohnbauprojekt – die Graf Lerchenfeld Quartiere – entsteht auf den ehemaligen Ländereien des Wasserschlosses Köfering auf einer Fläche von rund 24 Hektar. Auf dem Gebiet entlang der Egglfinger Straße soll Wohnraum geschaffen werden, der inmitten einer intakten Natur und in der Nähe zu Arbeitgebern in der Region liegt.

Um Egglfing dabei von zunehmenden Verkehr zu entlasten, wird im selben Atemzug die Südspange R30 geplant. Die Straße wird quer zur Egglfinger Straße verlaufen, und eine Verbindung zwischen R30 und B15 schaffen. Für Fußgänger und Radfahrer ist dabei mit einer Unterführung gesorgt. Die Südspange soll vor Beendigung des ersten Bauabschnitts fertiggestellt werden, der bis 2022 angesetzt ist.

Insgesamt ist geplant, das Projekt bis 2030 fertigzustellen. Der Anfang ist für 2019 geplant und geht nach dem ersten Bauabschnitt im zwei Jahrestakt in insgesamt fünf Bauabschnitte. Dabei wird erst der nördliche Teil, der sich zur B15 hinwendet, erschlossen und der südliche Richtung R30. Dabei werden insgesamt 550 Grundstücke geschaffen, was zu einer Verdopplung der Einwohnerzahl führen kann.

Eine nachhaltige Planung

Dabei bleibt man flexibel, damit auf den Grundstücken Einfamilien-, Doppel-, oder Reihenhäuser entstehen können. Je nach Nachfrage wird geplant, ob und wie viele unbebaute Grundstücke angeboten werden oder Grund mit Haus.

Geplant wird all das vom Architekturbüro Albert Speer und Partner. Das Büro mit Sitz in Frankfurt und Shanghai ist das führende Planungsbüro für Städtebau in Deutschland und steht weltweit für eine umweltgerechte und nachhaltige Stadtplanung. In der Erweiterung der Weiherbreite soll das durch Grüngürtel an B15 und Südspange umgesetzt werden, die gleichzeitig als Lärmschutz dienen. Zum anderen soll das Gebiet insgesamt von Grün durchzogen sein und Raum für zwei mögliche Spielplätze und einen Kindergarten bieten.

Nach der Vorstellung des Projekts kam es zu einer sehr angeregten Diskussion mit den Bürgern. Dabei war man durchaus zuversichtlich, dass die Erweiterung eine große Chance für Köferings Zukunft darstellt, allerdings gab es auch einige Bedenken. Vor allem wurde kritisiert, dass zwölf Jahre eine sehr kurze Zeit für ein Bauprojekt dieser Größenordnung wären – besonders da noch die Südspange gleichzeitig gebaut werden musste. Auch Bürgermeister Dirschl meinte dazu: „Ich wollte die Baumaßnahme auch über 25 Jahre ziehen.“

Einheimische kommen zum Zug

Allerdings wurde das Angebot der Gemeinde für das Gebiet damals abgelehnt und liegt nun in Hand von den Investoren Markus Dirnberger und Michael Stark. Für die lohnt sich das ganze allerdings nur auf die Zeitspanne bis 2030 und diesen Zeitplan einhalten zu können. Wenn sich die Gemeinde dafür entscheiden würde dem nicht zuzustimmen, bleibt das Gebiet brach und es würde nicht zu einer Erweiterung kommen können.

Zweiter Diskussionspunkt war, ob Köferings Bürger eine Chance auf die Grundstücke erhalten. Dabei wird nicht wie in den letzten Jahren per Losverfahren vorgegangen, sondern Köferinger haben mehrere Wochen vorher Zeit die Angebote einzusehen und zu erwerben. Dadurch wird sichergestellt, dass bei Interesse Einheimische eine sichere Möglichkeit haben, ein Grundstück zu bekommen.