Betreuung
Erster Besuch in neuer Heimat

Nach und nach zieht der Lappersdorfer Nachwuchs in das Kinderhaus ein. Die Höchstzahl wird aber erst 2019 erreicht.

02.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr
Josef Dummer

Bürgermeister Christian Hauner (Zweiter von rechts) hatte zur Eröffnung ein Geschenk für Kinderhaus-Leiterin Andrea Kleinknecht mitgebracht. Mit auf dem Foto: Hochbauabteilungsleiterin Ute Surrer, Erzieherin Sabine Nosseck und der Leiter des Familienressorts, Christian Gamon (von links). Foto: Dummer

Nach nur elf Monaten Bauzeit hat der Lappersdorfer Nachwuchs dieser Tage erstmals das neue Kinderhaus am Sportzentrum besuchen dürfen. Der Beschluss, das Haus zu bauen, war im Marktrat im November 2016 gefallen. Schon Ende April 2017 war Baubeginn. Ziel war es immer, das Gebäude zum 1. März 2018 in Betrieb zu nehmen. Diese Vorgabe konnte exakt eingehalten werden, auch wenn immer noch Handwerker rund um das Haus tätig sind. Bis Ende Mai werden sie aber auch die Gestaltung der Außenanlagen abschließen. Ungefähr dann ist nach Angaben von Bürgermeister Christian Hauner die offizielle Einweihung geplant.

Für die komplette Maßnahme hat der Markt rund 3,8 Millionen Euro investiert. Durch das Investitionsprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017 bis 2020“ ist vom Bund und vom Freistaat ein Zuschuss von rund 1,7 Millionen Euro zu erwarten. Hauner zeigte sich stolz auf sein Team im Bauamt, das maßgeblich dazu beigetragen habe, das Projekt in so kurzer Zeit zu verwirklichen. Mit dem Bau des Kinderhauses habe der Markt einen weiteren Meilenstein in seinem Bemühen mit dem Ziel gesetzt, „für alle Kinder des Marktes ausreichend Betreuungsmöglichkeiten zu schaffen, um die Eltern bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu unterstützen“, sagte der Bürgermeister. Im Juni 2014 hatte sich abgezeichnet, dass die Krippen- und Kindergartenplätze mittelfristig für den steigenden Betreuungsbedarf nicht mehr ausreichen werden. Damals hatte der Marktrat die Verwaltung beauftragt, Wege zur Lösung des Problems zu suchen.

Das Kinderhaus ist nach Hauners Angaben nach den neuesten pädagogischen Erkenntnissen geplant und gebaut. Mit der durchgehenden Barrierefreiheit sowie den räumlichen Möglichkeiten für Therapieangebote seien auch die Voraussetzungen für das Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung gegeben.

Eine Erweiterung wäre möglich

Die Außenanlagen sind aufgeteilt in den Krippenbereich und den Kindergartenbereich. Es gibt 13 Parkplätze, davon ist einer behindertengerecht gestaltet. Dazu kommt nach den Ausführungen von Surrer ein sehr hoher technischer und energetischer Standard mit Sole-Wasser-Wärmepumpe, mit Grabenkollektoren in den Außenanlagen, Fußbodenheizung, Lüftungsanlage, netzgekoppelte Photovoltaikanlage sowie eine strukturierte Verkabelung für die Medientechnik im Mehrzweckraum und ein Aufzug.

Ein bayerischer Bildungsplan

Die pädagogische Arbeit orientiere sich am Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan, betonte Hauner. Dies bestätigte auch die Leiterin des Kinderhauses, Andrea Kleinknecht. Schließlich dienen Kindergärten und Krippen nicht nur der Betreuung, sondern vor allem auch der Bildung und Erziehung.

Das neue Haus ist nach Kleinknechts Worten eine pädagogische Gemeinschaftseinrichtung für Kinder im Alter von sechs Monaten bis zum Schuleintritt. Es besteht aus zwei Krippengruppen mit je zwölf Plätzen für Kinder von sechs Monaten bis zum abgeschlossenen dritten Lebensjahr sowie aus zwei Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen für Kinder ab zwei Jahren und neun Monaten bis zur Einschulung. Die Gruppen sind geschlechts- und altersgemischt zusammengesetzt.

So könnten die Kinder sehr schnell vielfältige Lernerfahrungen sammeln, sagt Kleinknecht: „Größere Kinder lernen, Rücksicht auf die kleineren zu nehmen, ihnen zu helfen. Und sie sind stolz, wenn sie die Beschützerrolle übernehmen dürfen.“ Die kleineren Kinder würden von den großen motiviert und vieles von dem nachahmen, was sie von ihnen sehen.

Das pädagogische Personal besteht aus fünf Erzieherinnen und vier Kinderpflegerinnen sowie einer Erzieherpraktikantin. Zur Eröffnung sind 38 Kinder untergebracht. Bis Ende Juli werden es 45 sein. Der Start im neuen Betreuungsjahr erfolgt mit 60 Kindern. Im Mai 2019 soll die Höchstzahl von 74 Kindern erreicht werden. Die Kinderhaus-Leiterin erhofft sich eine vertrauensvolle und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Eltern und dem Kinderhausteam.

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