Landesliga-Heimspiel Kareth setzt auch gegen Seebach auf Anton Hennings Lauf

Lappersdorf, Markt. Die Tabelle hat bisweilen weniger Aussagekraft, wenn es um die aktuelle Formkurve geht. Beispielsweise jetzt, wenn der Fußball-Landesligist TSV Kareth-Lappersdorf (9., 36 Punkte) heute um 19 Uhr den TSV Seebach (3., 46) erwartet. Gefühlt haben beide Teams in der Winterpause auf die Reset-Taste gedrückt, die Ergebnisse seitdem könnten kaum gegensätzlicher sein.
Während Kareth inklusive Pokal sämtliche vier Partien gewonnen hat, haben die Niederbayern im neuen Jahr beide Spiele verloren und einhergehend damit die Tabellenspitze.
Im August im Hinspiel waren die Vorzeichen ganz andere. Acht Spiele, 22 Punkte und Heimvorteil – dem wurde der damalige Spitzenreiter Seebach mit einem 3:1 gerecht. Trotz langer Überzahl wegen Rot für die Hausherren hatte Kareth nach einem mutigen Auftritt das Nachsehen. Der TSV kassierte die Quittung, weil zwei Seebacher Tore halbherzig verteidigt wurden.
Neue Trainerrollen
In Seebach fungierte federführend Matthias Bösl mit Michael Kirner als Trainerduo. Seit dem Restart ist die Rollenverteilung eine andere, weil der bisherige Cotrainer Markus Jobst nun deutlich mehr Freizeit investieren kann. Bösl agiert jetzt als sportlicher Leiter, Kirner hat auf der Bank die Verantwortung. „Wenn Michael ausfällt, springe ich im Training oder für das Spiel ein“, sagt Bösl. Von Oktober 2021 bis zum Saisonende gab es diese Konstellation schon einmal, ehe die Rolle rückwärts erfolgte.
Im Grunde ist der Burglengenfelder seit seinem Amtsantritt im Sommer 2019 zweigleisig auf Kareths Höhen unterwegs. Gängige Praxis für einen sportlichen Leiter ist, potenzielle Neuzugänge zu akquirieren. In der damaligen Winterpause nahm Bösl mit Anton Henning vom Bezirksligisten SpVgg Ziegetsdorf Kontakt auf. Der Flügelflitzer absolvierte ein Probetraining und sollte im Sommer 2020 zum TSV wechseln. Corona stellte nicht alles auf den Kopf und verzögerte den Wechsel um ein Jahr.
Seit der Fortsetzung der Restrunde dreht der 22-Jährige auf: Vier Spiele, sieben Treffer, eine Vorlage – nur an einem Karether Tor 2023 war Anton Henning nicht beteiligt. Der Rechtsfuß zählt Gründe für seinen Lauf auf: „In der Winterpause habe ich viel für meine Fitness getan, mehr als die vorgeschrieben Hausaufgaben.“ Er habe vor und bis zum Ende der Vorbereitung mit seinen Fußballkumpels dreimal wöchentlich in der Halle gekickt.
Zur verbesserten Fitness kommt: Henning spielt nicht mehr auf dem Flügel. „Dadurch, dass alle Stürmer verletzt sind, bin ich in der Not auf die Neun gerutscht.“ Im Sechszehner seien viel mehr Abschlüsse möglich. Vorne zentral sei es ein anderes Spiel. Henning sieht noch viel Luft nach oben: „Ich muss besser meinen Körper zwischen Ball und Gegner reinstellen, den Ball besser festmachen, kontrollierter ablegen.“ Auf Außen lebte der Student der Bewegungswissenschaften indes vom Tempo: „Es ist ein enormer Vorteil, schneller als der Gegenspieler zu sein.“
Auf der Neun festgespielt
Matthias Bösl ist angetan, dass „Anton mit beiden Beinen abschlussstark und sehr kopfballstark ist“.“Er sei jung, stehe erst am Anfang seiner Entwicklung im Herren-Fußball. „Anton hat sich festspielt. Da muss er erstmal verdrängt werden.“ Nun gegen Seebach fallen neben Aaron Bice und Thomas Schmidt weiter Tobias Witzmann, Felix Ziller, Patrick Wein und Julian Kessner aus.
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