Erneuerbare Energie
Wärmewoche: Heizen ganz ohne Öl und Gas

Im Rahmen der Lappersdorfer Wärmewoche dreht sich am Samstag im Aurelium alles um alternative Heizmethoden ohne Öl und Gas.

17.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:05 Uhr
Martina Groh-Schad
Der Markt Lappersdorf setzt auf Erneuerbare Energien. Am Samstag informieren im Aurelium Experten, über Heizalternativen in Privathaushalten. Mit dabei die Klimaschutzmanagerin des Marktes Manuela Zirngibl, die Sprecherin des Klimabeirats Christa Wunderer, dritte Bürgermeisterin Doris Schmack und der Gebäudemanager des Marktes Benjamin Czypionka (von rechts nach links). −Foto: Martina Groh-Schad

Der Markt Lappersdorf setzt verstärkt auf erneuerbare Energien. Das neue Kinderhaus am Sportzentrum im Ortsteil Kareth kommt bei der Heiztechnik ganz ohne fossile Brennstoffe aus. Hier wird mit Erdwärme geheizt und der nötige Strom durch die Photovoltaikanlage sowie Ökostrom erzeugt. Um nun auch Privathaushalte für alternative Heizmethoden zu Öl und Gas zu gewinnen, beteiligt sich der Markt auf Initiative des Klimabeirats an den bayernweiten Wärmewochen. Am Samstag können sich Interessierte informieren und Geräte vor Ort anschauen.

„Vor dem Hintergrund explodierender Öl- und Erdgaspreise, erhält diese Veranstaltung besondere Brisanz“, sagt Doris Schmack, dritte Bürgermeisterin von Lappersdorf und aktiv im Klimabeirat. Wie im Fall des Kinderhauses ist zwar die Einrichtung der alternativen Heizmethoden kostenintensiver als herkömmliche Verfahren, „langfristig zahlt sich das aber aus.“

Bei der Veranstaltung im Rahmen der Wärmewoche will der Klimabeirat Menschen erreichen, die einen Neubau planen aber auch Interessierte, die ihre Heiztechnik umrüsten wollen. Nach wie vor sei vielen Hausbesitzern nicht klar, dass sie trotz Gas- oder Ölheizung auf erneuerbare Energien umsteigen können. „Klimaschutz geht uns alle an“, sagt Klimaschutzmanagerin Manuela Zirngibl. Gerade die Umrüstung von Bestandsgebäuden leiste einen großen Beitrag bei der Reduzierung von Kohlendioxid.

Gremium: Wärmewochen:
Der Klimabeirat wurde im Frühjahr 2015 einberufen und hat sich der Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes zur Aufgabe gemacht. Bis 2030 soll der Markt Lappersdorf zu 50 Prozent durch Erneuerbare Energien versorgt werden und massiv Kohlendioxid einsparen. Im Beirat sind Mitglieder aller Fraktionen vertreten sowie engagierte Bürger mit Expertenwissen.Initiiert durch den Klimabeirat haben am Samstag Interessierte im Lappersdorfer Aurelium die Möglichkeit, sich über alternative Heizmethoden zu informieren und Geräte vor Ort anzusehen. Die Wärmewochen sind eine bayernweite Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Wie das in der Praxis umsetzbar ist, und wie zum Beispiel eine Solaranlage durch stärkere Heizquellen wie Pelletheizkessel in der kälteren Jahreszeit für wohlige Wärme im Zuhause sorgen können, erfahren die Besucher ab 15 Uhr im und vor dem Aurelium. Im Außenbereich informieren Hersteller von Wärmepumpen und Pelletheizungen über ihre Produkte und zeigen ihre Geräte. Darunter finden sich Neuheiten wie die „flammenlose Pelletheizung“. Ab 17 Uhr gibt es Vorträge zu klimafreundlichen Alternativen in der Heizungstechnik. Kurt Haas, leitender Mitarbeiter der Firma NiBE Energietechnik stellt Wärmepumpen für Bestandsgebäude vor und erklärt, was bei der Umrüstung zu beachten ist und was gefördert wird. Um 18 Uhr informiert Stefan Wastl von der Firma Hargassner über Pelletheizungen. Wastl war zudem unmittelbar an der Entwicklung des Nahwärmesystem Lupburg im Landkreis Neumarkt beteiligt und gilt hier als Experte. Beide Vorträge sind als herstellerneutrale Fachvorträge konzipiert. Anschließend stehen die Referenten im Foyer für weitere Auskünfte zur Verfügung.

Unter klimaschutz@lappersdorf.de kann man sich zudem für eine telefonische Beratung durch unabhängige Experten anmelden. Ein Rückruf durch einen Experten von C.A.R.M.E.N., kurz für Centrales Agrar-Rohstoff-Marketing und Energienetzwerk e.V. Straubing, kann für Freitag, den 26. November zwischen 10 und 12 Uhr vereinbart werden. Unter der gleichen E-Mail-Adresse kann auch ein Gutschein zur Beratung durch die Energieagentur Regenburg im Wert von 200 Euro beantragt werden kann. Als weiteres Angebot bietet der Markt vom 15. bis zum 28. November digital ein Kalenderblatt an, das unter www.lappersdorf.de zehn Tage lang über das Thema Wärmewende informiert.