Bildung
Das ganze Rektorat unter neuer Leitung

Im Förderzentrum Neutraubling haben Leiterin Annette Bauriedl und Vize Stephan von Vlahovits das erste Halbjahr hinter sich.

25.02.2017 | Stand 16.09.2023, 6:34 Uhr
Rektorin und Konrektor (im Hintergrund) besuchen den großen Memory-Wettkampf, der bis Ostern im Förderzentrum läuft. −Foto: Jaumann

Meist hält an einer Schule bei der Neubesetzung der Führung einer die Stellung und erleichtert der neuen Leitung den Einstieg. Am Sonderpädagogischen Förderzentrum (SFZ) hatte sich aber im Juli 2016 kurzfristig entschieden, dass sich die komplette Führung ändert.

Zusätzlich zu Annette Bauriedl, die als Nachfolgerin von Elisabeth Regensburger vom Regensburger Förderzentrum St. Vincent nach Neutraubling gewechselt ist, ist seit September auch das Konrektorat neu besetzt. Stephan von Vlahovits folgte dem wie Regensburger in Ruhestand gegangenen Robert Lohr nach. Zuvor war der neue Vize am Förderzentrum in Hemau beschäftigt.

Die beiden Chefs waren sich zuvor in ihrer Lehrerlaufbahn noch nicht über den Weg gelaufen, erzählen sie im Gespräch mit unserem Medienhaus. Den Einstieg in die neue Position haben ihnen die Vorgänger noch erleichtert und schon mal die Stundenpläne eingefädelt. Annette Bauriedl hatte zudem im Juli bei Vorgängerin Regensburger einen „Crash-Kurs“ über das SFZ absolviert.

Von ihren Vorgängern haben sie die Aufgabenfelder Musikunterricht bzw. die Beratung im Bereich Mobile Sonderpädagogische Dienste übernommen. Beide unterrichten mit 13 bzw. 23 Stunden und lernen dadurch auch die über 100 Schüler der 1. bis 9. Klassen im Unterricht kennen. Wenn man den Schülern nicht nur in einer „1:1-Situation“ begegne, könne man die Klassenlehrer in ihrer Arbeit viel besser unterstützen, sagt Rektorin Bauriedl dazu. Dem Kollegium erweist sie Respekt: Die Lehrerinnen und Lehrer seien der Schule stark verbunden. „Jeder bringt sich überall mit ein.“ In einer Schule mit erhöhtem Förderbedarf empfänden es die Schüler als beschützend, nicht nur von ihrem eigenen Lehrer wahrgenommen zu werden.

Dem Beschützen gilt aktuell das besondere Augenmerk der Schulleitung, die ihr erstes Halbjahr hinter sich hat. Die Rektorin möchte im Schulhaus Nischen installieren, in die sich Schüler zurückziehen können. Auch Schallschutzsofas sollen es den Kindern mitunter ermöglichen, die Außenwelt auszublenden, um ganz für sich sein zu können.

Der Trend in der Pädagogik gehe zu kleineren Gruppen, erläutert Bauriedl. Damit solle dem Bedürfnis nach Rückzug entgegengekommen werden. Dieses hängt eng zusammen mit dem Ausbau der Ganztagsbereichs. Am SFZ, das inzwischen eine gebundene Ganztagsklasse und drei offene Ganztagsgruppen zählt, gebe es bereits Sechs- und Siebenjährige, die von morgens um halb sieben bis abends um halb sechs außer Haus seien. Für die Schule gelte es somit, Orte zu schaffen, an denen die Kinder die Seele baumeln lassen, besonders im Ganztagsbereich. Um die Kinder in kleineren Gruppen betreuen zu können, möchte die Schule zudem das Engagement ihrer ehrenamtlichen Kräfte ausbauen.