Prävention
Polizei kümmert sich um 44 000 Bürger

Seit 1988 ist die Inspektion Nittendorf ein Garant für Sicherheit im Landkreis. 32 Beamte sorgen für Recht und Ordnung.

17.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:14 Uhr

In neuer Uniform und mit neuem Dienstwagen: ein Teil der Nittendorfer Ordnungshüter vor dem Inspektionsgebäude Fotos: Dietmar Krenz

„Ausgestattet mit modernster Technik und mit hervorragend geschulten Dienstkräften wird die Polizeiinspektion Nittendorf den Sicherheitszustand im Landkreis erhöhen, die polizeiliche Präsenz verdichten und den Bürgern in Unglücksfällen, Not und Gefahr wirksam zu Seite stehen“, kündigte Wilhelm Fenzl, der damalige Polizeipräsident, bei der Übergabe des Dienstgebäudes am 4. März 1988 in seiner Festrede an. Und er sollte recht behalten – die Bilanz nach 30 Jahren kann sich sehen lassen.

„Die Polizeiinspektion Nittendorf war einer der wichtigsten Bausteine, um das neue Zentrum mit Leben zu erfüllen.“ Der ehemalige Bürgermeister Heinz Zausinger weiß es noch wie heute, als fast auf den Tag genau vor drei Jahrzehnten die Polizei mit einer Soll-Stärke von 36 (Ist-Stärke 32) ihren Dienst am neuen Standort aufnahm.

Auf der grünen Wiese gebaut

Zwar hatten die Beamten bereits seit Anfang des Jahres 1988 für mehr Sicherheit im westlichen Landkreis Regensburg gesorgt, doch erst Anfang März wurde das Inspektionsgebäude auf der grünen Wiese eingeweiht – mit Blasmusik, bayerischer Brotzeit und vielen guten Wünschen. Eine richtige Feierstimmung wollte aber nicht aufkommen, erinnert sich der damalige Polizeihauptkommissar Erich Tietz, der die Inspektionsleitung übernommen hatte.

Denn tags zuvor waren die Polizistenmorde von Dorfen bekannt geworden. Ein geistesgestörter Waffennarr hatte in der Inspektion in Dorfen ein Blutbad angerichtet. Drei Beamte wurden erschossen, ein weiterer schwer verletzt. Die Festgäste in Nittendorf gedachten den Kollegen mit einer Gedenkminute und dem Lied vom guten Kameraden. Angesichts der Tragödie ließ sich der damalige Innenminister Gustl Lang bei der Einstandsfeier in Nittendorf entschuldigen.

Die neue Inspektion, die zeitgleich mit Neutraubling an den Start ging, betreute zu Beginn 36 139 Bürger auf einer Fläche von knapp 360 Quadratkilometern. Die 32 Polizeibeamten waren – wie heute auch noch – für neun Gemeinden zuständig. Insgesamt ließ sich der Freistaat Bayern das neue Dienstgebäude samt Ausstattung rund 2,9 Millionen Mark kosten. „Eine Investition, die sich gelohnt hat“, formuliert es Tietz, der im Jahr 2001 die Führung an Jakob Schels abgab und in Pension ging.

Stadt Hemau kam nicht zum Zug

Ein großes Kompliment stellt er den beiden ehemaligen Bürgermeistern Josef Schilling und Heinz Zausinger aus, ohne deren hemdsärmeligen Einsatz der Bau im Nittendorfer Zentrum nicht möglich gewesen wäre.

Anekdote am Rande: Auch die Stadt Hemau hatte sich intensiv um die Inspektion bemüht – allerdings vergebens. „Vielleicht ist der damalige Hemauer Bürgermeister deshalb nicht zur Einweihung erschienen“, spekuliert Tietz. Lange Jahre stand ihm Franz Ferstl als Stellvertreter zur Seite. „Zwar gab es stets eine straffe Personalführung, aber der Zusammenhalt der Mannschaft war immer groß“, erinnert sich der Etterzhausener.

Dennoch wurden die Ordnungshüter natürlich auch immer wieder mit schrecklichen Bildern und Verbrechen konfrontiert, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Die Bevölkerung im westlichen Landkreis könne sich glücklich schätzen, eine eigene Inspektion vor Ort zu haben, so Tietz. Allein die Präsenz der Beamten leiste einen enormen Beitrag zur Sicherheit.

Trotz schwieriger Einsätze und der sich in jüngster Vergangenheit häufenden Gewalt gegen Einsatzkräfte, erkennt PI-Leiter Jakob Schels eine positive Entwicklung: Es gibt wieder einen Run zum Polizeiberuf hin. Die Arbeit hat Stellenwert beim Nachwuchs. „Eine positive Entwicklung, denn die jungen Kollegen bringen neuen Schwung in die Amtsstuben und helfen mit, den deutlich gestiegenen Anforderungen im Polizistenalltag zu begegnen.“

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