Kinder
Stark und fair sein kann man lernen

Die Grundschule Nittendorf stärkt die Sozialkompetenz.

10.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:59 Uhr
Paul Neuhoff
So sieht der „Startschuss“ vor dem Training im Wald aus. −Foto: Paul Neuhoff

An der Nittendorfer Grundschule lernen Kinder seit ein paar Jahren über das Programm „Stark und fair“, eigene Stärken zu erkennen, aber auch Grenzen zu setzen, um gut mit Konfliktsituationen umgehen zu können. Wie Schulleiterin Claudia Hofmann-Meier der Mittelbayerischen erklärt, handelt sich dabei um ein spezielles Training zur Selbstbehauptung und Gewaltprävention, das auf die Förderung von personalen und sozialen Kompetenzen abzielt.

In Absprache mit den Eltern durchlaufen jedes Jahr die Drittklässler das soziale Kompetenztraining. Dazu bedient man sich eines Konzepts, das von der Regensburger Agentur „Temprament-Team“ angeboten wird. Stefanie Horst, Jugendsozialarbeiterin an der Schule, setzt die Inhalte mit den Lehrkräften und Spezialisten der Agentur in die Praxis um. Dabei geht es zum Training auch in den nahen Wald. In diversen Rollenspielen arbeiten die Beteiligten ihre eigenen Stärken heraus, wobei nicht so sehr die Körperkraft im Fokus steht, sondern die mentale Stärke. Den anderen, der mir zu nahe kommt, durch eine klare Körpersprache, durch festen Blickkontakt oder durch ein klares „Nein“ auf eine wohltuende Distanz zu halten, wird geübt. Stärke könne man aber auch zeigen, wenn man dem Gegenüber einfach einmal den Vortritt lässt, lehrt Stefanie Horst ihren Schützlingen.

Großer Wert wird aber auch auf das Wahrnehmen des „Inneren Schiedsrichters“ gelegt. Was sagt mein Bauchgefühl in bestimmten Spannungssituationen? Auch das Erspüren von Anspannung, Herzklopfen wird erlernt, immer mit dem Ziel, Konfliktsituationen so zu lösen, dass es zu keinen Eskalationen kommt.

Die Finanzierung des Projekts teilen sich Eltern, der Markt Nittendorf und das Landratsamt. Eine großzügige Spende kam heuer von Tom Zeller, dem Geschäftsführer der „Erlebnisholzkugel“ in Steinberg am See.