Einsatz
Drei Tote bei Unfall in Obertraubling

Ein Auto prallte gegen einen Ampelmast, überschlug sich und ging in Flammen auf. Drei Männer kamen ums Leben.

12.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:30 Uhr

Drei Männer sind am frühen Sonntag morgen bei einem Unfall bei Obertraubling ums Leben gekommen. Foto: Ratisbona Media

Einen halben Tag später ist kaum mehr etwas zu sehen. Außer einem Rußflecken auf der Fahrbahn und dem Stumpf der Ampel erinnert am Unfallort nichts mehr an die Tragödie, die sich nachts, am Sonntag gegen 3 Uhr, auf der B 15 an der Einmündung der Straße Am Langwiesfeld in Obertraubling ereignet hat. Drei junge Männer haben hier ihr Leben verloren.

Seither ermittelt die Polizeiinspektion Neutraubling, um die Identität der Unfallopfer zweifelsfrei zu klären und die Unfallursache festzumachen. Die drei Männer waren laut Polizei mit ihrem Wagen auf der B 15 von Regensburg kommend in Richtung Obertraubling unterwegs. An der Kreuzung zur Straße Am Langwiesfeld kam der Wagen aus noch nicht vollständig geklärter Ursache nach rechts von der Fahrbahn ab und krachte gegen einen Ampelmast.

Jede Hilfe kam zu spät

Durch die Kollision überschlug sich das Auto und geriet sofort in Brand. Einer der Männer wurde laut Polizei aus dem Wagen geschleudert und starb an der Unfallstelle. Auch für die beiden anderen im Fahrzeug sitzenden Personen kam jede Hilfe zu spät. Sie konnten von den Einsatzkräften der BMW-Werkfeuerwehr, der Feuerwehr Obertraubling und der Feuerwehr Harting nicht mehr aus dem brennenden Fahrzeug gerettet werden. Alarmiert hatte ein zur Unfallstelle kommender Autofahrer die Feuerwehr. Ihm und den Einsatzkräften bot sich ein Bild des Grauens.

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„Das Auto war so stark verunstaltet, dass wir nicht erkennen konnten, um welchen Wagentyp es sich handelte“, berichtete der Kommandant der Hartinger Wehr, Reinhard Frummet, unserer Zeitung. Am Unfallort waren neben Notärzten und dem Rettungsdienst insgesamt 46 Kräfte der Feuerwehren im Einsatz. Die Werksfeuerwehr von BMW, die auf dem Gelände auf der anderen Straßenseite ihren Sitz hat, war als erste vor Ort, Sekunden vor der Wehr von Obertraubling und dann der Hartinger Wehr.

Überhöhte Geschwindigkeit

Der Brand selbst konnte laut Frummet sofort gelöscht werden. „So etwas dauerte maximal fünf Minuten.“ Bis die Wehren die Unfallstelle verlassen konnten, dauerte es allerdings mehrere Stunden. „Wir sind kurz vor sieben Uhr wieder weg“, sagte Frummet. Die B 15 war am frühen Morgen wegen der Bergungsarbeiten gesperrt. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ordnete die Sicherstellung der drei Unfallopfer und des verunglückten Fahrzeugs an.

Zur Unfallursache stehe bislang nur fest, dass das Auto mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war, sagte Polizeihauptkommissar Alfred Meichel von der Polizeiinspektion Neutraubling bereits mittags auf Anfrage unserer Zeitung. Für eine Fremdbeteiligung gibt es laut Polizei keine Hinweise. Die Identität des 1982 und der beiden 1993 geborenen Unfallopfer stand da bereits „so gut wie fest“, sagte Meichel. Der Mann, der aus dem Wagen geschleudert worden war, stammt aus Sachsen und ist seit einigen Jahren hier ansässig. Die Identität der beiden Männer, die in den Flammen umkamen, wird mittels DNA-Abgleichs verifiziert.

Für die Feuerwehr-Einsatzkräfte stand der Kriseninterventionsdienst zur Verfügung. Die Obertraublinger Wehr hat laut Frummet die beiden Personen aus dem Fahrzeug herausgeschnitten und geborgen. Solche Erlebnisse wirken nach. „Wir haben uns nach dem Einsatz im Gerätehaus noch zusammengesetzt, damit jeder reden kann, damit jeder weiß, dass er nicht alleine ist. Das hat sich bewährt,“ sagt Frummet. Am Dienstag trifft sich die Hartinger Wehr noch eimal zum Gespräch. Denn einige seiner Leute hatten zum ersten Mal einen solch tragischen Unfall erlebt.

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