Traditionelles im Kreis Regensburg
Feier für Obertraublinger Senioren: Premiere an Kirchweih in der Mehrzweckhalle

25.10.2022 | Stand 15.09.2023, 3:09 Uhr
Karl Matok
Bürgermeister Rudi Graß erprobte sich mit der Seniorenbeauftragten Ursula Schmid bei den Volkstänzen. −Foto: Karl Matok

Nach zweijähriger Corona-Pause lud die Gemeinde die Senioren wieder zu einer Kirchweihfeier ein. 24 Jahre lang wurde am Kirchweihmontag immer ein Ausflug für die Senioren mit anschließender Einkehr veranstaltet. Infolge der unsicheren Corona-Lage kamen im Frühjahr die Verantwortlichen überein, anstelle eines Ausfluges heuer ein Kirta-Fest in der Mehrzweckhalle abzuhalten.

Das Fest begann in der festlich geschmückten Halle mit einem Mittagessen, für das die Senioren einen Verzehrgutschein bekamen. Bürgermeister Rudi Graß freute sich, dass 166 Seniorinnen und Senioren gekommen sind, darunter die Ehrenbürger Pius Detterbeck und Franz Rieger. „Mit solchen Veranstaltungen wird unseren Senioren eine Teilnahme mit Unterhaltung am Ortsgeschehen ermöglicht“, sagte der Gemeindechef. Chef-Sekretärin Barbara Mullen, Generationen-Managerin Ursula Schmid und Heimatpflegerin Birgit Ettl hatten ein kurzweiliges Programm erarbeitet, bei dem Kreisvolksmusikpfleger Tobias Lehner und die Tanngrindler Musikanten unter Leitung von Frieder Roßkopf mit bayerischer Wirtshausmusi auftraten. Zum Kaffee spendete die Gemeinde die traditionellen Kirchweih-Kiachl.

Stellvertretender Bezirksheimatpfleger Florian Schwemin und Bezirks-Mitarbeiterin Rebecca Koller gaben aus der Sicht der Heimatpflege einen Einblick in die Oberpfälzer Kirchweihtradition. Was bis heute geblieben ist, ist die Bedeutung von Musik und Tanz. Im Süden der Oberpfalz wird auch die Tradition eines stillen Kirchweihbrauchs wie im Regensburger Land beim sogenannten „Denga lassen“ an die Verstorbenen gedacht. Dies geschieht bei einem Requiem am Kirchweihmontag, wie in Sünching, Aufhausen, Triftlfing und auch in Obertraubling. Die Kirchweih wird zu einem identitäts- und gemeinschaftsstiftenden Fest für das ganze Dorf und nach zweijähriger Pause auch endlich wieder in echt und nicht digital, wie es Helmut A. Binser, Kulturpreisträger des Jahres 2018, sagte.

Ein Höhepunkt war das Aufspielen von Kreisvolksmusikpfleger Tobias Lehner mit seiner Diatonischen. Große Freude bereitete den Senioren auch das Mitsingen der Wirtshauslieder, wie „Alls, bloß koa Wasser net“, „Öitza how e mei Haisl in Wold außebaut“, „Aber d’ Ochsn treib i niat aas“, ein Zwiefacher aus dem Birgland und das Lied „Mir san vom Wold dahoam“. Fünf Paare folgten danach der Einladung von Lehner unter Begleitung der Tanngrindler Musikanten zu den Volkstänzen „Kikeriki“, „Siebenschritt“ und Zwiefachen. Mit viel Witz und Musik wurden die Senioren bis zum Abend unterhalten.

− lok