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Palmator 2017 feiert Besucher-Rekord

An die 13 000 pilgerten zum Starkbierfest auf den Adlersberg. Bei dem Andrang wäre dem Bräu fast das Bier ausgegangen.

08.04.2017 | Stand 16.09.2023, 6:38 Uhr
Sebastian Böhm

Bier und sonnige Temperaturen: Der Palmator 2017 war bestens besucht. Foto: Böhm

Die Regensburgerin Miriam ist 23 Jahre alt, hat kürzlich an der Uni ihr Examen geschrieben und ist also eigentlich ein „alter Hase“ in der Regensburger Region. Das Starkbierfest auf dem Adlersberg feierte sie am Sonntag aber trotzdem zum ersten Mal mit. „Ich wollte schon immer hierher, jetzt habe ich es endlich geschafft“, sagte die Lehramtsstudentin erfreut.

Auch dank Premieren-Gästen wie Miriam kann Gastgeber Heiner Prössl in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord verkünden. „Es sind wohl zwischen 12 000 und 13 000 Menschen auf den Adlersberg gepilgert“, schätzte der Bräu. Zum Vergleich: Im letzten Jahr bewirtete er rund 7000 Gäste. Ein Traumwetter wie heuer hatte es zuletzt 2014 gegeben. Damals kamen etwa 10 000 Besucher – ein früherer Rekordwert, der auch 2012 erreicht worden war.

Die Vorhersagen wurden Realität

Heuer passte dann wirklich alles zusammen. Die Wetterexperten prognostizierten schon seit vielen Tagen einen sonnigen Palmsonntag mit Temperaturen um die 20 Grad. Und so ist es auch gekommen. „Das ist Sommer im Frühling. Für uns ist das wie ein Sechser im Lotto“, schwärmte Prössl von den neuen Rekordzahlen.

Aber der Festwirt war auf einen Besucheransturm vorbereitet. Er hatte 150 Hektoliter des Starkbiers gebraut – das entspricht fast 15 000 Maß. „Es könnte sein, dass es knapp wird“, befürchtete Prössl allerdings schon zur Mittagszeit. Und tatsächlich musste der Bräu vorsichtshalber noch etwas von seinen Vorräten hinzupumpen.

„Das ist Sommer im Frühling. Für uns ist das wie ein Sechser im Lotto“Heiner Prössl

Eine Maß Starkbier ging für acht Euro über die Theke. Der „Palmator“ hatte in diesem Jahr einen Alkoholanteil von 7,4 Prozent und eine Stammwürze von 18,8 Prozent. Für das leibliche Wohl sorgten vor allem die vielen Grillstände rund um die Sitzreihen. Auch hier war für reichlich Nachschub gesorgt. „Wir können zur Not noch Bratwürstel nachordern. Die sind dann aber frisch gemacht“, sagte Ilse Dirigl, die mit ihren 15 Mitarbeitern die Besucher des traditionellen Starkbierfestes auf dem Adlersberg von früh bis spät versorgte.

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Offiziell startete der Palmator um zehn Uhr mit dem Fassanstich. Bereits da waren fast alle Bierbänke vor der Bühne besetzt. Der Sitzbereich im hinteren Teil der Anlage platzte dann um zwölf Uhr aus allen Nähten. Spätestens zu dieser Zeit mussten sich die Gäste auch am Ausschank und den Essensbuden gedulden. Die Schlangen schienen nicht mehr enden zu wollen. „Der Bereich innerhalb der Mauer ist drückend voll. Ich kann mich nicht erinnern, dass es beim Palmator jemals so voll war“, sagte Jakob Schels von der zuständigen Polizeiinspektion Nittendorf.

„Der Bereich innerhalb der Mauer ist drückend voll. Ich kann mich nicht erinnern, dass es beim Palmator jemals so voll war“Jakob Schels von der zuständigen Polizeiinspektion Nittendorf

Die Bilanz des Einsatzleiters fiel positiv aus: „In Anbetracht der vielen Besucher und der wenig schweren Delikte sind wir mit dem Tag eigentlich sehr zufrieden.“ Auch sei niemand schwerwiegend verletzt worden. Bis 17 Uhr sei es friedlich geblieben auf dem Adlersberg. Danach hatte die Polizei bis zum Ende des Starkbierfests um 20 Uhr mehrere Einsätze. Unter anderem wurde sie zu einer Rauferei gerufen, bei der ein junger Mann – mit zwei Promille Alkohol im Blut – einem anderen mit einem Bierkrug auf die Backe schlug. Dieser konnte seinen Kopf rechtzeitig zurückziehen, so dass er nicht verletzt wurde. Ein anderer junger Mann randalierte auf dem Nachhauseweg und schlug die Glasfüllung einer Haustür ein. Ein anderer widersetzte sich der Aufforderung, das Fest zu verlassen – die Polizei brachte ihn dann nach Hause.

30 Einsätze für den Rettungsdienst

Der Rettungsdienst versorgte nach Polizeiangaben bis 20.45 Uhr 30 Besucher. „Neun Personen mussten vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden“, sagte Schels. Die Verletzungen, die die Sanitäter hier behandeln, sind von Jahr zu Jahr die gleichen. „Erst kommt der Alkohol und dann zumeist kleine Blessuren wie Schnittwunden“, erklärte Johannes Zemsch vom RKT-Rettungsdienst. Für sein Team ist das Bockbierfest also Routine, für viele Gäste aber ist es Neuland.

„Ich bin Erstsemester hier in Regensburg und habe es gleich zum Palmator geschafft. Ich habe Miri also schon einiges voraus“, scherzte Teresa, die Sportökonomie an der Universität studiert. Doch eines haben die beiden Freundinnen gemeinsam – nämlich ihr Resümee: „Wir dachten, dass das Starkbier für uns Mädels viel zu rauchig schmeckt, aber es ist der Hammer.“

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