Starkbierfest
Palmator-Besucher mit Kokain erwischt

Laut Polizei gab es in diesem Jahr besonders viele extrem stark alkoholisierte Starkbierfestbesucher.

11.04.2022 | Stand 15.09.2023, 6:04 Uhr
Nach dem Palmator-Fest auf dem Adlersberg liegt Müll am Wegesrand. −Foto: Daniel Steffen

Körperverletzung, sexuelle Belästigungen, Sachbeschädigung und sogar Kokain: Die Polizei hatte rund um das Palmator-Fest auf dem Adlersberg wieder einiges zu tun. Größere Auseinandersetzungen habe es aber nicht gegeben, wie die Polizei am Montag mitteilte.

Nach Angaben der Polizeiinspektion Nittendorf mussten neun Strafanzeigen wegen fahrlässiger, vorsätzlicher oder gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung aufgenommen werden. In zwei Fällen werde wegen sexueller Belästigung zweier jungen Frauen ermittelt. Einer Besucherin sei das Handy aus der Handtasche geklaut worden und ein Gast sei beim Konsum von Kokain erwischt worden.

Renitenter junger Mann

Darüber hinaus wurden demnach zwei Personen in Gewahrsam genommen und durften ihren Rausch in der Haftzelle der PI Nittendorf ausschlafen, ein stark betrunkener Jugendlicher sei seinen verständigten Eltern übergeben worden. „Ein erheblich unter Alkoholeinfluss stehender junger Mann war äußerst renitent und äußerte Suizidgedanken, so dass er ins Bezirksklinikum eingewiesen werden musste“, so Andreas Niebler, Dienststellenleiter der PI Nittendorf. Bei den Einsatzkräften wurden außerdem 16 Fundsachen abgegeben und fünf Verluste angezeigt.

Platzwunde nach Rauferei

Am Sonntagnachmittag kam es außerdem gegen 16:50 Uhr im Ortsteil Tremmelhauser Höhe zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen mehreren Palmator-Besuchern, wie die PI Regenstauf am Montag mitteilte. Dabei habe ein 28-jähriger Landkreisbewohner eine Kopfplatzwunde erlitten und sei mit dem Rettungsdienst in ein Klinikum eingeliefert worden. Ein weiterer Mann musste ambulant durch den Rettungsdienst versorgt werden. Der mutmaßliche 35-jährige Angreifer wurde laut Polizei von einem beherzt eingreifenden Anwohner zurückgehalten, so dass Schlimmeres verhindert werden konnte. Die Polizeiinspektion Regenstauf bittet nun Zeugen, sich unter Tel. (09402) 931 10 zu melden. Insbesondere wird ein Mann gesucht, der den 35-Jährigen begleitet hatte und bei der Auseinandersetzung seine Brille verlor. Er hatte sich bereits vor dem Eintreffen der Polizei entfernt.

Trotz sehr kühler und wechselhafter Witterung waren am Sonntag rund 9000 bis 10 000 Besucher auf den Adlersberg gepilgert. Dabei handelte es sich laut Polizei überwiegend um Jugendliche und junge Erwachsene. Bis 14 Uhr sei es weitgehend ruhig geblieben. Mit zunehmender Alkoholisierung der Festbesucher kam es dann laut Polizei zu Beleidigungen und Körperverletzungen. Größere Auseinandersetzungen seien vom eingesetzten Sicherheitsdienstes aber im „Keim“ erstickt worden, so die Polizei weiter.

Viel Müll

Die „Einfallsrouten“ der Fußwanderer zum Adlersberg über die Tremmelhauser Höhe, vom Bahnhof Etterzhausen über Goldberg und Hummelberg und von Kneiting über Hinterberg waren am Sonntag stark frequentiert. Dementsprechend blieben auf diesen Wegen und den angrenzenden Randstreifen Unmengen an Abfall in Form von Flaschen, Plastik- und Pappbechern, Plastikkanistern, Einweg-Grills und Fastfood-Verpackungen zurück. Ebenso wurden laut Polizei wieder eine Vielzahl von Leitpfosten aus der Verankerung gezogen und in die angrenzende Straßenböschung oder in den Straßengraben geworfen. Auch Baustellenabsicherungen seien umgestoßen worden.

Stark beschäftigt waren auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des BRK, die rund 40 Besucher wegen Verletzungen ambulant zu versorgen hatten. Zehn Menschen mussten nach Stürzen oder wegen einer Alkoholvergiftung zur stationären Behandlung in Regensburger Krankenhäuser eingeliefert werden. „Erschreckend war die Vielzahl der extrem alkoholisierten Besucher“, so Dienststellenleiter Niebler. Dennoch sei weder eine Trunkenheitsfahrt noch ein alkoholbedingter Verkehrsunfall zu verzeichnen gewesen. Das Angebot des ÖPNV sei so gut angenommen worden, dass für den Rücktransport der Festbesucher Richtung Regensburg noch vier Busse beim RVV nachgeordert werden mussten. (du)