Unterhaltung
Viel Musik und lustige Geschichten

Der Pfatterer Arbeitskreis Kultur bietet ein vielfältiges Programm. Josef Fendl gestaltet einen humorvollen Abend.

18.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:08 Uhr

Musikalische Beiträge vom Liederkranz Geisling bereichern das Donau-Wald-Brettl. Fotos: Johann Biederer

Mit zwei besonderen Veranstaltungen im kulturellen Bereich kann der Pfatterer Arbeitskreis Kultur (AKK) in diesem Jahr aufwarten. Am 22. September kommt der bekannte Autor und Kreisheimatpfleger a. D. Josef Fendl im Rahmen der landkreisweiten Kulturreihe mit dem Titel „Kultur.erbe“ um 19 Uhr nach Pfatter.

Dabei wird die Grundidee des von der Europäischen Kommission ausgerufenen Themenjahres aufgegriffen und versucht, das Europäische im Lokalen zu entdecken. Im Voglmeier-Saal erzählt Fendl Interessantes zum Thema „Pfatter an der Straße der europäischen Geschichte“. Fendl wird in seiner ihm eigenen Art sehr anschaulich und oft mit einem Augenzwinkern verraten, wer so im Laufe der über 1200-jährigen Geschichte durch Pfatter gezogen ist. „Ich habe ja über Pfatter bereits zwei Chroniken geschrieben. Die erste zur 1200-Jahrfeier und eine Neuauflage über die beiden Ortsteile Geisling und Griesau“, erzählt der Neutraublinger im Gespräch mit unserem Medienhaus.

Berühmte Persönlichkeiten

„Bei diesen Recherchen stößt man natürlich auf viele interessante Vorkommnisse und Gschichtl, die sich in der Gemeinde zugetragen haben. Ich kann somit vieles darüber erzählen, welche berühmten Persönlichkeiten durch Pfatter auf der Straße durchgefahren sind. Aber auch auf der Donau schipperten Prominente vorbei“, verrät Fendl schon mal vorab und macht neugierig auf sein Wissen. Die Donau war früher der einzige Flusslauf, der zwischen Wien und Frankfurt befahrbar war. Die alte Nikolakirche, eine Schifferkirche, zeugt noch heute von dieser Zeit. „Eine davon war Maria Theresia, die Erzherzogin von Österreich und Königin von Ungarn und Böhmen. Sie befand sich Mitte des 18. Jahrhunderts auf dem Weg von Wien nach Frankfurt. Sie hielt zwar nicht bei Pfatter an, sondern machte erst in Regensburg Zwischenstation. Trotzdem war das damals eine Sensation für die Donauanrainer.

Auf dem Landweg fuhr der berühmte Dichter, Lyriker und Schriftsteller Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff durch den Ort Pfatter. Aus jener Zeit gibt es Aufzeichnungen, wonach er in einem Wirtshaus in Pfatter nächtigte. „Hier gibt es eine ganz amüsante Begebenheit, bei der sich Eichendorff über den dicken Wirt des Gasthauses belustigte, als dieser mit ihm sprach“, erzählt Josef Fendl.

Dies und vieles mehr wird der ehemalige Kreisheimatpfleger an diesem Abend zum Besten geben. Dabei wird deutlich, dass Pfatter nicht irgendwie in der Provinz abgelegen war. „Durch Pfatter verlief schließlich die Kaiserstraße, die von Frankfurt nach Wien führte. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass vor etwa 200 Jahren in Pfatter noch sechs Brauereien ansässig waren“, führt Fendl aus. Mehr möchte der Autor jedoch nicht verraten. „Bei dem ich das Interesse geweckt habe, der soll zu meinem Vortrag am Samstag, 22. September, um 19 Uhr in den Voglmeier-Saal kommen“, appelliert er.

Auf einen unterhaltsamen Abend darf man sich auch am Samstag, 13. Oktober, um 19.30 Uhr freuen, wenn es wieder aufgeht zum „Donau-Wald-Brettl“. Im Rahmen des gemeinsamen Projekts Donau-Wald-Kultur treffen sich Musiker und Künstler der fünf kulturell zusammenarbeitenden Gemeinden Pfatter, Wörth, Wiesent, Brennberg und Rettenbach heuer im Landgasthof Fischer. Auf die Besucher wartet ein vielfältiges Programm mit Musik, Gesang, Tanz und Theater – zünftig, gesellig und unterhaltsam wird es auf jeden Fall. Die Beiträge aus Pfatter kommen von den beiden renommierten Chören der Gemeinde, dem Landfrauenchor aus Pfatter und dem Liederkranz Geisling.

Ein Buch entsteht

Gespannt sein darf man auch auf die Herausgabe eines gemeinsamen Buches der Kooperationsgemeinschaft. „Darin werden heimatbezogene sowie von örtlichen Literaten und Künstlern verfasste Texte und Bilder zu finden sein“, verrät das AKK-Mitglied Isabella Binder. Jede Menge an Textbeiträgen wurden bei ihr bereits abgegeben. Darunter befinden sich die Eigenkompositionen des im letzten Jahr verstorbenen Dirigenten des Landfrauenchors und passionierten Musikers Karl Ebner. Vielen bekannt sein dürften die Verse über „Mei Pfada“ und das Lied, das er zum Jubiläum des Obst- und Gartenbauvereins komponiert hatte.