Ausstellung der Freiwilligenagentur
Landkreis Regensburg macht Ehrenamt sichtbar

06.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:37 Uhr
Landrätin Tanja Schweiger (l.), Bürgermeister Rudolf Gruber (r.) und Dr. Gaby von Rhein (Freiwilligenagentur Landkreis, links daneben) dankten Martina Donhauser, Alois Pfennigmann, Ingrid Berger, Monika Herold und Martin Fuchs (v.l.) für ihre ehrenamtliche Arbeit. −Foto: Daniel Steffen

Ihre Gesichter stehen symbolisch für die vielen ehrenamtlich aktiven Menschen in der Region: Entstanden beim diesjährigen Ehrenamtsabend des Landkreises Regensburg, gibt es im Klosterstadel Pielenhofen mehr als 50 Porträtfotos engagierter Bürger zu bestaunen.

Anlässlich des Internationalen Tags des Ehrenamts eröffnete die Freiwilligenagentur des Landkreises die Ausstellung am Montag und nutzte die Gelegenheit, mit einigen der Ehrenamtler vor Ort ins Gespräch zu kommen. Sinn der Ausstellung ist, die Personen „hinter“ dem Ehrenamt sichtbar zu machen und sie auf diese Weise ein Stück weit in Ehren zu halten. Moderiert wurde der Abend von Gaby von Rhein, der Leiterin der Freiwilligenagentur, die in Regensburg im Landratsamt ansässig ist.

Auch die Lokalmatadoren hatten an den geselligen Abend so einiges zu erzählen. So sprachen Ingrid Berger und ihre Tochter Martina Donhauser über ihr Engagement für die Nachbarschaftshilfe Pielenhofen.

„Früh bis spät beschäftigt“

Wie Berger verriet, habe sie als damalige Gemeinderätin einen gewissen Bekanntheitsgrad gehabt und sich deshalb als geeignet dafür gesehen, die Koordination der Nachbarschaftshilfe zu stemmen. „Ich war jeden Tag von früh bis spät beschäftigt“, berichtete sie weiter. Besonders das Engagement für Flüchtlinge habe sie gefordert, da sie mehrere Familien gleichzeitig betreute und für diese jegliche bürokratische Formalitäten erledigte. Mit einer syrischen Familie, die heute in Regensburg lebt, hält sie weiterhin Kontakt.

Im vergangenen Jahr übernahm Martina Donhauser die Leitung der Nachbarschaftshilfe, nachdem Bürgermeister Rudolf Gruber sie auf die Sache angesprochen hatte. Sie entwickelte die Strukturen weiter und möchte im Verein auch aktiver für die Einheimischen werden. Das Problem sei leider, dass sich viele nicht trauen, Hilfe anzunehmen, skizzierten die beiden Frauen die Lage.

Auf dem grünen Sofa, auf dem die Porträtfotos entstanden waren, nahm auch Alois Pfennigmann Platz. Wie sich im Interview herausstellte, ist der Alteglofsheimer auf mannigfaltige Weise ehrenamtlich aktiv – von der Vorstandsarbeit im Waldbesitzerverein über die 20-jährige Tätigkeit als Ortsobmann im Bayerischen Bauernverband bis hin zur Gemeinderatsarbeit in Alteglofsheim.

Ein weiterer Anlass für die Vernissage war die Übergabe der 3000. Ehrenamtskarte im Landkreis. Diesen Part übernahm Landrätin Tanja Schweiger, die Martin Fuchs aus Bernhardswald beglückwünschte. Der 32-Jährige ist seit über vier Jahren in der Rettungshundestaffel der Johanniter aktiv. Wie sich im Gespräch ergab, hätten Hund und Besitzer gleichermaßen Freude an der Arbeit. „Es macht ihm sehr viel Spaß, den Geruch von hunderten Menschen zu unterscheiden“, sagte Fuchs über die schwierigen Einsätze, bei denen vermisste Personen gesucht werden.

Benachteiligte Lebensretter

Und: „Wenn wir am Ende ein Leben retten können, dann ist es umso besser“, so der 32-Jährige. Was ihn allerdings wurmt, ist die ungleiche Behandlung im Vergleich zur Freiwilligen Feuerwehr. Während Feuerwehrler für ihre Einsätze von der Arbeit freigestellt sind, sei dies beim Katastrophenschutz nicht der Fall. „Das hängt vom Gutdünken des Arbeitgebers ab und das darf nicht sein“, sagte Fuchs. Er persönlich habe in diesem Punkt Glück.

− mds