Ausstellung
Meditative Seelenlandschaften

Marlies Bartl zeigte abstrakte Bilder in der Galerie Carola Insinger.

24.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:41 Uhr
Die Werke von Marlies Bartl waren in Distelhausen zu sehen. −Foto: Ulrich Kelber/Ulrich Kelber

Als die Regensburger Malerin Marlies Bartl in diesem Sommer einen Akademiekurs beim Bild-Werk Frauenau leitete, stand dieser unter dem Motto „Zwischen Zufall und Planung“. Es gehe dabei – so beschrieb sie ihre kunstpädagogischen Absichten – „um die spontane Geste, die Intuition, den Zufall und das Experiment“, um Inspirationsquellen und um Fragestellungen wie den „Spannungsverhältnissen und Beziehungen zwischen Form und Inhalt“. Diese Worte beschreiben aber auch ziemlich genau, was die eigene künstlerische Arbeit von Marlies Bartl prägt. Erst nach einem Studium der Sinologie in München hat sie sich für die Malerei entschieden und die anthroposophisch ausgerichtete Alanus Kunst-Hochschule in der Nähe von Bonn besucht.

Seit rund zehn Jahren findet ihr Schaffen zunehmend Beachtung, wovon eine Reihe von Einzelausstellungen so wie auch regelmäßige Beteiligungen an Gruppenausstellungen sprechen – im Moment beispielsweise bei der traditionellen „Jahresschau“ im Regensburger Kunst- und Gewerbehaus.

Eingehend vertraut machen mit ihrem neuesten Schaffen kann man sich jetzt aber in der Galerie von Carola Insinger in Distelhausen bei Pielenhofen an der Naab, wo sie schon einmal vor einigen Jahren ihre Werke präsentiert hatte. Marlies Bartls künstlerischer Weg mutet ungewöhnlich an. Am Anfang waren ihre Gemälde von einer lebhaften und visuell packenden Figuration geprägt. Aber dann verschwanden – ganz gegen den Trend – die Menschen immer mehr aus ihren Arbeiten, so dass nun abstrakte Farbkompositionen im Mittelpunkt stehen. Ihre Bilder sind meditative Seelenlandschaften, beziehen ihre Wirkung durch die lockere Kombination von weichen, runden und großflächigen Formen, die akzentuiert werden durch Linien, Farbtupfer und durch allerlei geheimnisvoll anmutende Chiffren. Die Farbwahl ist recht unterschiedlich, mal dominieren gedämpfte, anheimelnde Rottöne, dann wieder vermitteln kräftiges Blau und Türkis eine ganz andere Stimmung. Der Betrachter wird eingeladen, sich hineinzuträumen in diesen Gefühlsreigen. (uk)