Fake-Deal lief schief
Schüsse in Regenstauf: Gericht gibt Bewährung für missglückten Raub

07.12.2022 | Stand 15.09.2023, 2:36 Uhr
Zwei Angeklagte haben im Prozess gestanden. Sie bekamen Bewährungsstrafen. −Foto: Baumgarten

Nach Schüssen auf einem Parkplatz mitten in Regenstauf hat das Gericht nun ein Urteil gefällt. Gefängnis blieb den beiden Angeklagten aber vorerst erspart. Der junge Mann, der den Auftrag gegeben haben soll, muss später vor Gericht.

Statt bestellter Drogen haben zwei junge Männer eine Schreckschusswaffe dabei – sie wollen kein Marihuana liefern, sondern den Käufer abzocken. Als der sich dagegen wehrt, fallen im Januar 2021 mitten in Regenstauf Schüsse. Dafür gab es jetzt eine Quittung: Die Jugendkammer des Landsgerichts verurteilte die Angeklagten zu Bewährungsstrafen.Die Geständnisse der 21 und 22 Jahre alten Männer wertete man zu ihren Gunsten.

Dass es beim Deal auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes in Regenstauf um weit mehr als zwei Gramm Marihuana ging, stand für das Gericht am Ende fest. Genauso wie die Tatsache, dass der letztlich nur versuchte Raub völlig aus dem Ruder lief. Die Gaspistole sei nur für den Notfall in der Tasche gewesen, hatte einer der Angeklagten betont. Die Jugendkammer glaubte ihm. Ein Dritter hatte die beiden jungen Männer beauftragt –gegen ihn wird der Prozess wegen eines nötigen Gutachtens jedoch erst später gesondert geführt.

Seine Komplizen verurteilte das Landgericht zu einem Jahr und acht Monaten sowie zu 18 Monaten. Die Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt. Der jüngere muss 2000 Euro an Kontakt e.V. zahlen, der 22-Jährige die Suchtberatung wahrnehmen. Der Schuldspruch für beide wurde noch im Sitzungssaal rechtskräftig. Beide verzichteten auf eine Revision.