Verdienste
Seltene Auszeichnung für Trachtler-Urgestein

Franz Wutz aus Sinzing hat die Lehrer-Vogl-Medaille erhalten. Er hat das Trachtenwesen in der Oberpfalz über Jahrzehnte geprägt.

27.02.2020 | Stand 16.09.2023, 5:04 Uhr
Gertraud Pilz

Für ihre Verdienste rund um die Tracht und das Brauchtum wurden Franz Wutz, Olga Kastenmeier und Hans Jobst (vorne von links) mit Gauehrennadeln in Gold (70 Jahre) und in Distel (40 Jahre) ausgezeichnet. Mit im Bild Gauehrenvorstand Peter Kurzwart, Uwe Janas und Bürgermeister Patrick Grossmann (hinten von links). Foto: Gertraud Pilz

Große Ehre für ein „Urgestein“ in der bayerischen Trachtenbewegung. Der Gauehrenvorstand des Oberpfälzer Gauverbandes, Franz Wutz, erhielt im Rahmen eines Festaktes in Bruck die seltene Auszeichnung mit der Lehrer-Vogl-Medaille in Silber des Bayerischen Trachtenverbands. Es war eine Überraschung für den Sinzinger, der wie gewohnt zum jährlichen Treffen der Gauehrenmitglieder, nach Bruck eingeladen war. Abordnungen der Gauvereine, der Gauehrenmitglieder und der Gautrachtenkapelle Beratzhausen erwarteten ihn und gestalteten einen Festakt für Wutz anlässlich der Verleihung der Medaille.

Der stellvertretende Landesvorsitzende Peter Eicher und Gauvorstand Peter Kurzwart würdigten die Verdienste von Franz Wutz, der seit sieben Jahrzehnten in der Trachtenbewegung aktiv ist.

Bereits 1949 wirkte Franz Wutz aktiv beim Trachtenverein Alt Regensburg mit. Am 18. November 1950 war er Gründungsmitglied des Trachtenvereins Stoaros’n Sinzing. Im Verein war er als Vorplattler, Vortänzer, Jugendleiter, Theaterleiter, Kassier und Revisor sowie 25 Jahre als 1. oder 2. Vorstand tätig. Auch überörtlich war Franz Wurz lange tätig. Von 1978 bis 1989 wirkte er im Bezirk Oberpfalz als Gebietsjugendleiter Süd, Bezirksjugendleiter und 2. Bezirksvorsitzender mit. 1989 wurde er zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Unter seiner Führung erfolgte 1993 die Umwandlung des Bezirksverbands Oberpfalz in der Vereinigung links der Donau in den eigenständigen Oberpfälzer Gauverband.

Bewegung: Gründung:
Der ab 1870 in Oberbayern als Lehrer tätige Josef Vogl gilt als Trachtenkundler und als einer der Väter der Trachtenbewegung in Bayern.Am 25. August 1883 gründete er mit anderen jungen Burschen den „Verein zur Erhaltung der Volkstracht im Leitzachthal“ und damit den ersten Gebirgstrachten-Erhaltungsverein in Bayern. (lpe)

In seiner Amtszeit als Gauvorstand von 1993 bis 2000 wurde eine Gauchronik erstellt und die Gaufahne angeschafft. 1999 wurde Wutz zum Gauehrenvorstand ernannt. Er ist Ehrenmitglied bei Stoaros’n Sinzing, Schlierachtaler Nürnberg, Trachtenverein Parsberg, Holzhackerbuam Chicago, Alpiner Verein Regensburg und Enzian Bruck.

Vom Gauverband erhielt er die Ehrennadeln in Silber und Gold. Im September 2000 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Dem Fahnenspruch der Stoaros’n „Gott schütze die Heimat in all ihrer Pracht, wir tragen das Schönste, mit Liebe die Tracht“ habe er sieben Jahrzehnte vorbildlich gedient, sagte der Vorsitzende des Vereins, Uwe Janas.

Auch Olga Kastenmeier gehöre als Gründungsmitglied des Sinzinger Trachtenvereins zu den Garanten für den Erhalt des Brauchtums ebenso wie Hans Jobst, der 40 Jahre beim Verein sei und als Liederwart altes Liedgut pflege, so Janas.