Corona
Auch der Sünchinger Markt ist abgesagt

Die Traditionsveranstaltung hätte Anfang September stattfinden sollen. Alle Verträge werden auf 2021 verschoben.

13.06.2020 | Stand 16.09.2023, 4:56 Uhr
Gabriele Thomann
Das Prosit der Gemütlichkeit fällt in diesem Jahr in Sünching aus. Foto: Gabriele Thomann −Foto: Gabriele Thomann

Der Sünchinger Markt wurde seit Jahrzehnten immer am ersten Septemberwochenende abgehalten. Der Gemeinderat hat mit der Entscheidung lange abgewartet, in der letzten Sitzung jetzt aber mit 13:1 Stimmen entschieden, das beliebte fünftägige Volksfest für 2020 abzusagen. Bürgermeister Robert Spindler möchte kein Risiko eingehen, die Gesundheit und der Schutz der Besucher sollten oberste Priorität haben. Auf eine offizielle Anfrage an das bayerische Innenministerium, ob ein Volksfest im September möglich ist, gab es bislang keine Antwort. Franz Raab und Markus Maltry regten an, eventuell mit den Vereinen im Herbst eine kleine Veranstaltung durchzuführen. Dies wird zu gegebener Zeit geprüft.

Bauamtsleiter Christian Stern erläuterte dem Gemeinderat den Bauantrag eines Landwirtes für eine landwirtschaftliche Halle in der Laberstraße. Das Bauvorhaben wurde bereits 2012 und 2013 abgelehnt. 2016 erhielt der Landwirt eine Baugenehmigung durch das Landratsamt, die durch ein Urteil des Verwaltungsgerichts 2019 aufgehoben wurde.

Halle wurde erneut abgelehnt

Jetzt erreichte ein neuerlicher Bauantrag das Rathaus. Die Halle soll auf einer landwirtschaftlichen Fläche im Außenbereich errichtet werden. Das Baugrundstück befindet sich im Überschwemmungs- und Landschaftsschutzgebiet. Das Biotop ist nicht mehr vorhanden. Die Halle hat ein Ausmaß von 52 auf 22 Metern mit einem Satteldach. Gründe für die Ablehnung in den Vorjahren waren wesentliche Beeinträchtigungen des Natur- und Landschaftsschutzes, eine Verunstaltung des Orts- und Landschaftsbildes sowie Zersiedelung. Zumutbare Alternativflächen wären vorhanden. Der aktuelle Antrag wurde mit 4:9 Stimmen und einem Ausschluss wegen persönlicher Beteiligung abgelehnt.

Verkehr:Kinder:
Bürgermeister Robert Spindler berichtete, dass der Ausbau der Ochsenstraße zwischen Hardt und Haidenkofen fast abgeschlossen ist und die Straße in Kürze wieder für den Verkehr freigegeben wird. Mit dem Neubau des Radwegs von Sünching nach Hardt wurde begonnen.Die von Eltern bemängelte Kleinkinderrutsche am Spielplatz Höhäcker ist TÜV-geprüft und wird nicht geändert. Für den Übergang Regensburger Straße werden Schülerlotsen gesucht.

Für große Wogen sorgte in der Vergangenheit die Überlegung der Gemeinde, einen Verbrauchermarkt am Ortseingang Regensburger Straße anzusiedeln. Christian Stern erläuterte nochmals das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans. Die dazwischenliegenden Grundstücke eines Landwirts müssen in die Ausweisung miteinbezogen werden. Dem Gemeinderat wurden auch die Alternativprüfungen vorgestellt.

Bei der frühzeitigen Bürgerbeteiligung gab es einen Einwand von Rupert Amann, der kein Interesse an Verkauf oder Tausch seiner Flächen hat und eine Gefährdung bzw. Einschränkung seines landwirtschaftlichen Betriebs befürchtet. Die frühzeitige Behördenbeteiligung wurde vom Gemeinderat zur Kenntnis genommen, Hinweise werden zum Teil in die Planung mit aufgenommen.

Sünching ist unterversorgt

Grundsätzlich ist die Gemeinde bestrebt, Maßnahmen zur Innenentwicklung voranzutreiben. Sünching ist als Grundzentrum derzeit mit einem Lebensmitteldiscounter, einer Bäckerei und einer Metzgerei unterversorgt. Der neue, geplante Standort für einen Vollsortimenter soll fußläufig an den Bebauungsplan angeschlossen werden. Von den Gemeinderäten wurden verschiedene Anregungen, hauptsächlich hinsichtlich des Verkehrskonzepts, vorgetragen. Diese sind dann aber erst relevant, wenn es zur Detailplanung kommt. Mit 11:3 Stimmen wurde die Änderung des Flächennutzungsplans genehmigt.

Die Jahresrechnung 2019 wurde vorgestellt. Der Rücklagenstand betrug Ende 2019 rund 2,9 Millionen Euro. Schulden hat die Gemeinde in Höhe von 92000 Euro.