Spendenaktion
Dem Kinderdorf fehlt Geld

Die Pandemie trifft auch den Sünchinger Hilfsverein. Willi Zöch berichtet in der Jahresversammlung über die Schwierigkeiten.

23.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:07 Uhr
Gabriele Thomann
Schon immer wurden im Kinderdorf viele Kinder und Bedürftige versorgt, jetzt ist die Not besonders groß. −Foto: W. Zölch , San Joe Puram

Das Kinderdorf San Joe Puram in Dehli leidet sehr unter der Pandemie. Der Sünchinger Hilfsverein unterstützt so gut es geht. Seit 18 Jahren gibt es die San Joe Puram Kinderhilfe e.V. in Sünching. Sechsstellige Summen an Hilfsgeldern wurden gesammelt und gespendet. In Pandemiezeiten ist alles noch viel schwieriger. Bei der Jahresversammlung, zu der 21 Mitglieder gekommen waren, informierte Vorsitzender Willi Zölch über Daten und Fakten. Der Verein zählt derzeit 100 Mitglieder, es bestehen außerdem 18 Patenschaften. Im letzten Jahr mussten viele Veranstaltungen zu Gunsten des Kinderdorfs in Sünching abgesagt werden. Dank eines soliden Kassenbestands und Spenden in Höhe von über 13.000 Euro konnten 2020 trotzdem 30.500 Euro an das Kinderdorf überwiesen werden. Willi Zölch berichtete, dass die Pandemie das Kinderdorf stark getroffen hat. Schule und Kindergarten waren und sind geschlossen. Die Kinder sind nicht infiziert, aber es hat einige Schwestern getroffen.

Wie Erzbischof Kuriakose mitteilte, ist die Lage in Delhi sehr schlimm. Viele Tagelöhner können wegen der Ausgangssperre nicht in ihre Dörfer zurückkehren, leben als Bettler und verhungern teilweise. Die Ordensschwestern des Kinderdorfes arbeiten teilweise in den Slums, wo viele tausend Menschen an Corona gestorben sind. Im Kinderdorf selbst wurden täglich 500 Mittagessen für die Ärmsten gekocht. Inzwischen musste auch diese Hilfsaktion zurückgefahren werden, da dafür das Geld fehlt. In Sünching konnte 2021 noch keine öffentliche Veranstaltung zu Gunsten San Joe Puram durchgeführt werden. Willi Zölch hofft, dass der Weihnachtsmarkt der Montessorischule stattfindet. Der Losstand dort brachte immer gute Erlöse. Auch die „Weihnacht im Museum“ soll durchgeführt werden. Den Benefizflohmarkt gibt es 2021 nicht, Waren für das nächste Jahr können zwecks fehlender Lagermöglichkeiten bis dato nicht angenommen werden. Möglich sind aber auf jeden Fall Mitgliedschaften zum Jahresbeitrag von 20 Euro. Willi Zölch sagte, dass auch mit diesem geringen Beitrag eine wertvolle Hilfe erzielt werden kann. (ltg)