Städtepartnerschaft im Kreis Regensburg
Marcellina und Tegernheim „verloben“ sich: Vereine sollen tragende Rolle spielen

07.11.2022 | Stand 15.09.2023, 3:01 Uhr
Petra Schmid
Roberto Mazzotta, Bürgermeister Max Kollmannsberger, Bürgermeister Alessandro Lundini, Manuela Giubilei und 2. Bürgermeister Jürgen Beier (v. l.) mit dem Wappen −Foto: Petra Schmid

Die Idee mit der italienischen Stadt Marcellina eine Partnerschaft einzugehen, wird immer konkreter. Tegernheims Gemeinderat Roberto Mazzotta, den man liebevoll „Mister Italien“ nennen könnte, ist der Ideengeber und Motor der Bestrebungen der Partnerschaft. Zuletzt stattete Mazzotta im Sommer seinem Heimatland und vor allem Marcellina einen Besuch ab. Jetzt gab es einen Gegenbesuch.

Bürgermeister Alessandro Lundini und Manuela Giubilei, die die Partnerschaft als Beauftragte der Kommune betreut, kamen nach Tegernheim. Nach diesem Besuch sollen nun weitere Schritte für die Verbindung der beiden Kommunen folgen. Tegernheim und Marcellina seien nun quasi verlobt, erzählt Mazzotta begeistert. Wie es seinem Naturell entspricht, gestikulierte der Italiener, der seit etlichen Jahrzehnten in Tegernheim lebt, beim Gespräch und strahlte geradezu vor Freude. Auch die zwei Gäste fühlten sich wohl.

Wappen als Gastgeschenk

Tegernheims Bürgermeister Max Kollmannsberger begrüßte die Delegation im Rathaus und informierte anhand einer Präsentation über Besonderheiten, Infrastruktur sowie laufende und geplante Projekte in Tegernheim. Als Gastgeschenk hatten die zwei Italiener etwas Besonderes im Reisegepäck - eine künstlerische Ausführung des Wappens von Marcellina, das auf das Wappen der römischen Adelsfamilie und ehemaligen Feudalherren Marcellina zurückgeht und sechs silberne Rosen auf blauem Grund und einen Doppeladler zeigt.

Um bereits im Vorfeld Anknüpfungspunkte zwischen den Tegernheimer und italienischen Vereinen zu schaffen, fand ein Treffen mit Vereinsvorständen statt. Denn Mazzotta ist es wichtig, dass nicht nur die Gemeindeführung durch die Partnerschaft verbunden sind, sondern unter anderem die Vereine das Bündnis auf breite Beine stellen.

Roberto Mazzotta war an den drei Tagen ordentlich gefordert, da er auch als Dolmetscher fungierte. Auf die Frage, ob es anstrengend gewesen sei, antwortete er lachend: „Ja, aber es war sehr schön, soviel in meiner Heimatsprache zu sprechen.“ Er übersetzte auch Bürgermeister Lundinis Eindruck von Tegernheim. Positiv, dynamisch, seht gut organisiert, sei die Gemeinde und vor allem die Dorfgemeinschaft habe ihn beeindruckt. Die Gemeinde sei sehr familienfreundlich.

Viele Gemeinsamkeiten

Er sei nach dem, was Mazzotta bei seinem Besuch erzählt habe, neugierig gewesen. Es gebe viele Gemeinsamkeiten zwischen Marcellina und Tegernheim, betonte Lundini. Beide seien Traditionsgemeinden und ländlich geprägt, obwohl jeweils im Umfeld einer Stadt. Auch die Größe und das Vereinsleben seien ähnlich, zählte der italienische Bürgermeister auf. Beide Kommunen seien in der jüngsten Vergangenheit gewachsen und würden viel für alle Altersschichten bieten. Man könne nun in Sachen Partnerschaft konkreter werden und sich an die nächsten Schritte wagen, blickte Lundini voraus.

Robert Mazzotta setzt nun auf gegenseitige Besuche der Vereine und der Bevölkerung im größeren Rahmen. Denn nur, was langsam zusammenwachse, sei auch von Dauer. Er könne sich beispielsweise gut vorstellen, dass Gäste aus Marcellina zu den großen Jubiläumsfesten der Freiwilligen Feuerwehr und des FC Tegernheim anreisen. Mazzotta schlug vor, dass sich künftig ein Arbeitskreis mit der Entwicklung einer Partnerschaft befasst.