Kirche
Pater Anton verlässt die Pfarrei Wolfsegg

Der indische Geistliche war zehn Jahre in der Pfarrgemeinde tätig. Bei der Abschiedsfeier gab es viele emotionale Worte.

11.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:42 Uhr
Theresia Luft
Bürgermeister Roland Frank, Pater Anton, Reinhard Dillinger und die Fahnenabordnungen der Wolfsegger Vereine bei der Verabschiedung (von links) −Foto: Theresia Luft

Nach zehn Jahren verlässt Pfarrer Antony Mathew Karikenazhath die Pfarrei Wolfsegg. Der Gottesdienst wurde im Freien hinter dem Kindergarten gefeiert, damit möglichst viele mit Pater Anton, wie er von allen angesprochen wird, teilnehmen konnten. Anschließend gab es ein Konzert des Musikvereins Wolfsegg, bei dem sich jeder mit persönlichen Worten von ihm verabschieden konnte. Musikalisch gestaltete der Musikverein die Messe.

Oberministrant Martin Mayer übergab vor Beginn der Messe das Geschenk: eine Stola, die mit Elementen von den Fenstern der Wolfsegger Kirche bestickt ist. Die Ministranten bedauerten den Weggang „ihres“ Paters, der die Ministrantengruppe aufbaute, mit ihnen Ausflüge unternahm und feierte. Er war für die jungen Menschen zu einem guten Freund geworden.

Für Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat sprach Reinhart Dillinger. „Mit dem Gottesdienst zeigen wir die Verbundenheit mit Pater Anton, der uns in vielen Lebenssituationen, von der Taufe bis zum Tod, begleitete.“ Mit Zitaten von Adolf Kolping wie „Wer Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfand einsetzen“ brachte Dillinger das Wirken des Seelsorgers auf den Punkt. „Er hat sich für die Pfarrgemeinde eingesetzt und uns die Liebe Gottes gebracht. Das Abschiedsfest soll ein kleiner Dank für sein Wirken hier sein. Wir sagen nicht Lebewohl, sondern freuen uns auf ein Wiedersehen“, sagte Dillinger, der an Pater Anton eine CD mit Erinnerungen an seine Zeit in Wolfsegg überreichte.

„Mir fällt es nicht leicht. Pater Anton war ein Seelsorger, wie man es sich nur wünschen kann“, begann Bürgermeister Roland Frank. „Wir haben es uns am Anfang nicht vorstellen können, wie das ist, ein Pfarrleben mit einen Pfarrer aus einem anderen Kulturkreis. Mit Pater Anton hatten wir einen empathischen, fähigen Pfarrer, der uns den Glauben näher brachte“, sagte Frank, der an den Primizspruch des Geistlichen – „Hier bin ich – sende mich“ – erinnerte.

Pater Anton dankte für die erfüllte Zeit, die er in der Pfarrei Wolfsegg verbringen durfte. Einen Wunsch gab er an die Pfarrgemeinde weiter: „Bleibt dran am Glauben, liebt Gott und den Nächsten und arbeitet weiter im Weinberg Gottes“. Er erinnerte an seinen Anfang in Wolfsegg. „Wie wird das sein, ein ausländischer Priester? Er habe anfangs nicht viel verstanden. „Wir sind zusammengewachsen, das macht den Abschied schwer.“ Man kenne die Leute, wisse, wie es läuft, kenne die Strukturen und die Abläufe. „Auch wen es schwerfällt, ist es Zeit zum Aufbrechen“, sagte Pater Anton.

Bei seiner Abschiedsrede dankte er namentlich einigen Pfarrangehörigen für ihre Unterstützung und Engagement. Wolfsegg sei ihm zur Heimat geworden und er habe eine Krise, weil er nicht wisse, wo seine wahre Heimat sein, hier oder in Indien.

St. Marien, das Haus für Kinder, verabschiedetet sich schon eher von Pater Anton und von den Kleinen der Eltern-Kind-Gruppe gab es Sonnenblumen. (llt)