Musikkabarett
Musik und Gaudi in der Walba

Der Blechhauf’n spielte witzig und virtuos auch auf Pseudoinstrumenten: „Vier Burgenländer, zwei Steirer und ein Veganer“.

16.04.2018 | Stand 16.09.2023, 6:09 Uhr
Josef Eder

Mit dem Blechhauf’n aus Österreich hatten die Gäste viel zu lachen. Foto: Eder

Der imaginäre Pepi, den die Musiker des Blechhauf’n bei ihrem Gastauftritt im voll besetzten Saal in der Gaststätte Walba suchten, blieb bis kurz vor dem Ende eine Fantasiegestalt. Dann wurde er gefunden. Josef Menzl, Chef der gleichnamigen Kapelle und Ehemann von Walbawirtin Eva Menzl, outete sich: er ist ein Pepi.

Zwar nicht der Gesuchte, aber für ihn dichteten die sieben österreichischen Musiker dann die Lebensjahre in Zehnersprüngen. Bei seinem einhundertsten Geburtstag ist er allein am Stammtisch und darf eine Lokalrunde ausgegeben.

Musik und Spaß vom Feinsten und puren Hörgenuss boten die vier Burgenländler, zwei Steirer und ein Veganer aus der Alpenrepublik, wie sie sich vorstellten.

Im Saal sahen sie viel Stöckelwild und Schmalgeißen, um dann in herkömmlicher und moderner Fassung jagdliche Melodien zu blasen. Die Jagdhörner waren Gartenschläuche mit Plastiktrichter. Lupenreine Töne entlockten sie den Pseudoinstrumenten. In der nächsten Nummer war es dann ein Besen, der als Instrument herhalten musste.

Die große Instrumenten- und Requisitenkiste stand ebenfalls im Mittelpunkt der Bühnenshow. Einmal als Stammtisch und dann als Sarg, aus dem der Stammtischbruder mit dem Bier in der Hand wieder auferstand. Den traurigen Melodien folgten fröhliche, die immer wieder von Trompetenstößen aus Jericho untermalt waren.

Mit einem Jojo spielend und das große Instrument blasend. Seine Mitmusiker griffen, während er sich mit dem Kinderspiel beschäftigte, für ihn in die Tasten. Und. Immer wieder schnitt einer das Jojo ab. Ersatz hatte der Helikontubaspieler dabei. Später wurde der große Schalltrichter während seines Spieles als Aufbewahrungsort missbraucht.

Der Blechhauf’n spielte witzig und virtuos in der Besetzung drei Trompeten/Flügelhorn, drei Posaunen und die Helikontuba. Die zweistündige Bühnenshow war gemischt mit Tanz, Artistik und Magie. Als Könner präsentierten die sieben studierten Musiker spielerisch traditionelle Marsch- und Blasmusik, Dixieland oder Jazz.

Alles immer präsent, rhythmisch perfekt, die weiche Klangfülle des tiefen Blechs ebenso auskostend wie die klaren Höhen der Trompeten und Posaunen in imposanter Linienführung. Eine Inszenierung für Augen und Ohren. Langanhaltender, donnernder Applaus war es, der die „glorreichen Sieben“ zu einer Zugabe aufforderte, die sie dann auch gerne spielten.

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