Manch einer hält den Arm, der samt Europa-Flagge aus dem Wasser ragt, für einen Ertrinkenden und ist zunächst einmal entsetzt. Tatsächlich will Künstler Christian Schnurer damit eine dramatische Situation ausdrücken, allerdings auch Unbeirrtheit. Als überzeugter Europäer, für den sich Schnurer erachtet, hält er trotz Gegenströmung weiter die Fahne hoch. Um die Idee zu verwirklichen, hatte der in Schwandorf geborene Künstler seinen eigenen Arm in Silikon abgeformt und mit originaltreuen Farben versehen.
Wie eine Boje hält die Hand der Strömung stand – für Schnurer eine Art Selbstbildnis. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Europa gerettet werden kann. Für mich ist das die wichtigste Identität“, betont er. Was genau der einzelne Betrachter damit verknüpft, sei der eigenen Interpretation überlassen. Zu sehen gibt es das Kunstwerk noch bis zum 17. Oktober. „Der Patriot“ ist Teil der Ausstellung „Kallmünz von Künstlern neu entdeckt“, die immer samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert wird. Bis auf den „Patrioten“ sind alle Exponate im „Ott-Haus“ und im „Kunstraum Wigg“ zu bewundern, an jedem Wochenende von wechselnden Künstlern.
