Jubiläum
70 Jahre Behindertensport: Bestes Beispiel für gelebte Inklusion

19.06.2022 | Stand 15.09.2023, 4:41 Uhr
Tino Lex
Glücklich über das Jubiläum: Friedhelm Julius Beucher (v. l.), Ulrike Scharf, Diana Stachowitz, Ulrike Mascher, Simone Schmauser, Joachim Herrmann und Ludwig Artinger beim Festakt im Historischen Reichssaal −Foto: Tino Lex

70 Jahre Behinderten- und Rehabilitationssportverband Bayern e. V., kurz BVS. Das musste gebührend gefeiert werden. Bei einem Festakt im Reichssaal in Regensburg wurden Minister, BR und VdK geehrt.

Die umtriebige Präsidentin des Verbands, Diana Stachowitz, die seit sechs Jahren in diesem Amt ist, lud sich ein hochkarätiges Publikum in Regensburgs beste Stube ein, den Historischen Reichssaal. Dazu kamen gleich zwei Minister, Innen-, Sport- und Integrationsminister Joachim Herrmann sowie Ulrike Scharf, Bayerische Sozialministerin für Familie, Arbeit und Soziales.

Lob von Artinger

„Dieser Verein, dessen 70-jähriges Bestehen wir heute feiern können, ist das beste Beispiel für gelebte Inklusion“, brachte es Regensburgs dritter Bürgermeister Ludwig Artinger auf den Punkt. Artinger gratulierte Stachowitz – stellvertretend für rund 36 000 Mitglieder, die in 500 Vereinen organisiert sind, und über 5800 Übungsleiter und weitere 700 ehrenamtlich Tätige verfügen. Der Bürgermeister erinnerte daran, dass 1952 die „Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Versehrtensport“ mit 2000 Kriegsversehrten gegründet wurde und mittlerweile zu einem der bedeutendsten Behindertensportverbände Deutschlands heranwuchs.

Diana Stachowitz erklärte, dass es ihr Ziel sei, „zum Sport ohne Barrieren zu kommen“, denn Behindertensport bedeute auch Gesellschaftsentwicklung. Dies sei ein langer Weg – ein Marathon. Sozialministerin Ulrike Scharf stellte fest, dass Inklusion gelebte Realität darstelle. So unterstützt das Ministerium den BVS mit 1,5 Millionen Euro – quasi ein großes Geburtstagsgeschenk. Minister Joachim Herrmann, der neben dem Bayerischen Rundfunk und dem VdK besonders geehrte wurde, hob hervor, dass seitdem der Sport in seinem Ministerium angesiedelt sei, die Finanzmittel für den Sport um 100 Prozent gestiegen seien. In Demut nahm er die Auszeichnung sowohl für seine Mitarbeiter als auch für den Bayerischen Landtag entgegen, der diese Mittel frei gegeben hätte.

Eine weitere Ehrung erfuhr der BR: Wie der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Friedhelm Julius Beucher, feststellte, berichte der Sender immer wieder von Behindertensport-Veranstaltungen, stellte einzelne Sportler in Portraits heraus und bringe den Sportlern gegenüber einen großen Respekt entgegen, nicht Mitleid. Den Preis nahm stellvertretend für ihre Redaktion „Sport aktuell“, Leiterin Simone Schmauser entgegen: „Für meine Mitarbeiter und mich sind die Berichterstattungen eine Herzensangelegenheit“, sagte sie.

Wettkämpfe am Weinweg

Als dritter im Bunde wurde der VdK ausgezeichnet. Dieser habe dem BVS sehr viel Unterstützung gegeben und tue es noch, betonte Laudatorin Stachowitz. Stellvertretend nahm Ulrike Mascher, Präsidentin des Bayerischen VdK, die Auszeichnung entgegen. Mascher sagte weiterhin die Unterstützung des Vereins durch den VdK zu.

Artinger erinnerte an die derzeitige Ausrichtung der Deutschen Para Leichtathletik Wettbewerbe, die in der Sportanlage am Weinweg stattfinden. Er bewundere die Ausdauer und das Durchhaltevermögen, das man mit dem BVS durchaus vergleichen könne.