Sport
Action und Spaß in der Funsport-Halle

Mitmachen oder Zuschauen – beim Tag der offenen Tür in Regensburg war beides möglich. Drei Vereine präsentierten ihr Angebot.

23.10.2018 | Stand 16.09.2023, 5:57 Uhr
Gabi Hueber-Lutz

Lucas demonstriert, wie Parkour-Sportler ihre Techniken in einem Becken mit Schaumgummi üben. Foto: Hueber-Lutz

Drei Vereine, eine Halle – unter diesem Motto hattedie Funsport-Halle in der Lilienthalstraßevor knapp zwei Jahren eröffnet. Jetzt luden Spot Regensburg, Parkour Regensburg und der Boule Club Ratisbonne zum Tag der offenen Tür. Mitmachen oder zuschauen, beides war für die Besucher möglich und wurde begeistert genutzt. BMX-Fahrer, Skateboarder, Stunt-Scooter, Parkour-Traceure und Pétanquespieler waren in ihrem Element.

Max Rieder ist sichtlich stolz auf die Anlage. Er ist der Vorsitzende der Parkour-Sportler. Die versuchen, nur mit Hilfe ihrer körperlichen Kräfte und Fähigkeiten eine Strecke zurückzulegen, ohne den dabei auftauchenden Hindernissen aus dem Weg zu gehen. In der Halle sind viele Elemente aufgebaut, die den Gegebenheiten im Freien nachempfunden sind.

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An ihnen trainieren die Sportler ihre Balance, ihre Kraft, ihre Sprünge. Parkour lebt von Hindernissen. „Ein Hindernis ist kein Problem, sondern eine Möglichkeit“, definiert Rieder die Haltung, die hinter diesem Sport steht. Und die bringt den Sportlern auch etwas fürs Leben. Wer Parkour betreibt, lernt, sich aktiv mit Gefahren auseinanderzusetzen, Hindernisse und Probleme zu analysieren und sie dann zu lösen, ist er überzeugt.

Waghalsig Sprünge trainieren

Viele Blicke von Sportlern und auch von Besuchern zieht ein großes Sprungbecken auf sich. Es ist gefüllt mit Schaumstoffblöcken, die bei jedem Sprung eine sanfte Landung garantieren. Viele Kinder nutzen die Gelegenheit, sich mit Wonne in die weiche Flut zu stürzen. Sind sie unten gelandet, haben sie den anstrengenderen Teil der Übung noch vor sich. Denn dann müssen sie sich durch die Blöcke an den Beckenrand kämpfen.

Dort sitzt Michael, reicht ihnen die Hand und zieht sie wieder nach oben. Die allermeisten jungen Springer lassen sich einfach nach unten fallen. Wenn allerdings Moritz und Lucas antreten, ist schnell klar, dass sie nicht zu den Besuchern gehören, sondern Mitglieder bei Parkours sind. Lucas probiert einen Rückwärtssalto mit Schrauben. Für den ungeübten Beobachter läuft das alles in einer rasanten, wirbelnden Bewegung zusammen, bevor er in die Schaumblöcke eintaucht. Aus dem hinteren Teil der Halle dringen derweilen hämmernde Geräusche nach vorne.

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Das ist der Bereich der BMX-Fahrer, der Skateboarder und der Stunt-Scooter. Es knallt jedesmal laut, wenn sie nach ihren Sprüngen wieder am Holzboden aufschlagen. Max, Marco und Julian rasen eine Runde nach der nächsten mit ihren kleinen Scootern über die Rampen. Mit einer lässigen Bewegung gratuliert Max seinem Kumpel Marco. Der hat gerade einen sauberen Tailwhip geschafft. Während er sprang, hat er seinen Scooter um 360 Grad gedreht und ist wieder auf der Trittfläche gelandet. Der Sport ist anstrengend. Unter seinem Helm läuft Max der Schweiß von der Stirn. Er versucht einen Kickless, nimmt Anlauf, springt, schwingt das Trittbrett des Scooters in der Luft um 180 Grad, hält ihn kurz an, schwingt die 180 Grad zurück und landet wieder auf dem Brett. Das spielt sich alles rasend schnell ab und klappt sehr oft nicht.

Die einzige Frau in der Männerdomäne

Vera ist auf Rollschuhen in den Rampen unterwegs. Die einzige Frau im weiten Rund. Sie weiß auch, warum das so ist: „Das ist ein Männersport, weil’s halt weh tut, wenn man hinfällt. Und man fällt hin!“ Max, Marco und Julian fallen dazu gleich ein paar Gruselgeschichten ein.

„Das ist ein Männersport, weil’s halt weh tut, wenn man hinfällt. Und man fällt hin!“Vera

Albert Willhalm ist der Jugendvorstand von Spot. 170 Mitglieder hat ihr Verein und die Jugendlichen sind über ihre Halle sehr froh. Im Sommer haben sie ja draußen genügend Parks, und die seien auch abwechslungsreich. Im Winter geht es in die Halle.

Vorsitzende Patrizia Hajek ist auch sehr zufrieden mit der Resonanz auf die Halle. Das Netzwerk der Skaterszene sei sehr groß geworden, hat sie festgestellt. Und viele Nutzer seien so viel besser geworden, seit es die Halle gibt. Das Renommee des Sports wächst. Dazu trägt natürlich auch die Tatsache bei, dass Skateboarding in Tokio erstmals olympisch ist.

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Olympisch ist auch das Stichwort, wenn man die Halle der Pétanque-Spieler betritt. Da taucht zunächst der Boden ein wenig unter den Füßen weg. Der sei dem natürlichen Gelände nachempfunden und für Olympia tauglich, erklärt Christian Spinn, der Vorsitzende des Boule Clubs Ratisbonne, mit Stolz. Das Spiel mit den glänzenden Kugeln ist auf mehreren Bahnen voll im Gang.

Alt und Jung misst hier gemeinsam die Kräfte und versucht, der kleinen, bunten Kugel möglichst nahe zu kommen. Der Verein spielt in der Bayernliga und das Spiel sei mental durchaus fordernd, erklärt der Vorsitzende. Das Zusammentreffen mit netten Leuten sei natürlich auch eine prima Sache. Und das eint wohl alle drei Sportarten, die sich in der Halle so erfolgreich angesiedelt haben.