Verkehrskollaps
ADAC-Experte rät: Stoßzeiten am Streik-Montag meiden

24.03.2023 | Stand 15.09.2023, 1:03 Uhr
Gerade auf den Autobahnen dürfte es beim „Super-Streiktag“ eng werden. −Foto: dpa

Die Menschen in Regensburg rüsten sich für den „Mega-Streiktag“, wie er bundesweit bezeichnet wird. „Wenn, wie es angekündigt ist, praktisch der gesamte öffentliche Verkehr lahmgelegt wird, hat das selbstverständlich erhebliche Folgen für alle“, sagt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer dazu.

Wie das Stadtwerk Regensburg mitteilt, wird der Stadtbusverkehr am Montag praktisch komplett ausfallen.Zudem werden flächendeckende Ausfälle beim Zugverkehr erwartet.Dies gaben Deutsche Bahn, Länderbahn und agilis am Freitag bekannt. Fahrgäste können sich auf den Internetseiten dieser Unternehmen darüber informieren, ob überhaupt Verbindungen angeboten werden können.

„Es ist mit vollen Straßen und Staus zu rechnen“

Viele Regensburger werden demnach auf das Auto ausweichen. Es sei deswegen „mit vollen Straßen und Staus zu rechnen“, sagt Maltz-Schwarzfischer: „Das betrifft Privatleute, die zur Arbeit müssen, ebenso wie den Lieferverkehr.“

Verkehrsexperte Alexander Kreipl vom ADAC Südbayern empfiehlt allen Pendlern, die normalerweise mit Bus oder Bahn unterwegs wären, „zunächst einmal noch genau zu kontrollieren, ob ihre Verbindung auch wirklich ausfällt. Mit einem Notdienst werden gewisse Strecken ja vielleicht doch angeboten“. Wer aber aufs Auto umsteigen muss, sollte versuchen, den Stoßzeiten des Berufsverkehrs – morgens von sieben bis neun und abends von 16 bis 18 Uhr – zu entgehen. Gerade auf den Autobahnstrecken rund um Regensburg sei hier am Montagmorgen auch ohne Streik schon immer Hochbetrieb.

„Wenn es nicht anders geht, sollte man auf jeden Fall einen zeitlichen Puffer einplanen“, sagt Kreipl. Die Autobahn zu umfahren sei dabei nicht unbedingt eine Verbesserung: „Es ist wirklich zu überlegen, ob man jetzt 50 Kilometer Umweg fährt, nur, um dem Stau aus dem Weg zu gehen. Das ist klimatechnisch bedenklich und wird sich eventuell auch zeitlich gar nicht lohnen.“

Eltern können Kinder in der Schule entschuldigen

Einen freien Tag könnte der Streik für manche Schüler bedeuten – wenn die Anfahrt deswegen nicht möglich ist. „Dann sollten die Eltern die Schulen informieren und ihr Kind entschuldigen“, sagt Anette Kreim, die Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in der Oberpfalz. Regensburger Schulen haben Eltern und Schüler teilweise bereits informiert, welcher Kommunikationsweg hier der Beste ist oder auch dazu geraten, wenn möglich, Fahrgemeinschaften zu bilden.

„Ich denke, dass die Menschen bisher grundsätzlich Verständnis haben für Forderungen nach besserer Bezahlung“, sagt Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, „ich kann mir aber auch vorstellen, dass das Verständnis angesichts der enormen Behinderungen an diesem Superstreiktag schwindet.“ Sie würde sich nach eigener Aussage „auch wünschen, dass gesehen wird, in welch schwierige Lage Kommunen kommen können, wenn die Personalkostensteigerungen ihnen keinen Spielraum im Haushalt mehr lassen“. Landrätin Tanja Schweiger wollte sich am Freitag auf Anfrage zu möglichen Auswirkungen des Streiks im Landkreis Regensburg nicht äußern.