Regensburg.Da es offenbar immer wieder zu Missverständnissen aufgrund eines Eintrags in der Internet-Enzyklopädie wikipedia kommt, nimmt Oberbürgermeister Hans Schaidinger eine Anfrage zu den Ehrenbürgerschaften von Adolf Hitler, NSDAP-Gauleiter Adolf Wagner und dem ehemaligen Oberbürgermeister Hans Hermann zum Anlass, den Sachverhalt klar zu stellen.
„Wir haben bereits vor Jahrzehnten ein eindeutiges Bekenntnis abgelegt, dass sowohl Adolf Hitler als auch der ehemalige Gauleiter Adolf Wagner als Ehrenbürger in unserer Stadt unerwünscht sind und haben beide aus dieser Liste gestrichen. Insofern werden sie auch in der Aufstellung unserer Ehrenbürger zumindest seit 1966 - soweit konnte die öffentliche Auflistung kurzfristig zurückverfolgt werden - nicht mehr geführt“, so der OB.
Etwas anderes sei der Stadtratsbeschluss, durch den Hitler die Ehrenbürgerwürde verliehen worden war. Dieser kann nicht ungeschehen gemacht werden, weil eine bereits verliehene Ehrenbürgerwürde nach herrschender Meinung formal nicht aberkannt werden kann. „Die Ehrenbürgerwürde als höchstpersönliches Recht erlischt nach dem Tod des oder der Betreffenden ohnehin“, betont Schaidinger.
Wie in den meisten anderen deutschen Städten sei Adolf Hitler auf Antrag der NSDAP im Jahr 1933 zum Ehrenbürger der Stadt Regensburg ernannt worden. Mit seinem Tod im Jahr 1945 sei folglich diese Ehrenbürgerwürde erloschen.
Hans Herrmann, der bis 1945 zweiter Bürgermeister der Stadt Regensburg war und dessen Ehrenbürgerwürde ebenfalls mit seinem Tod im Jahr 1959 erloschen ist, sei hingegen nicht aus der Liste gestrichen worden, weil er sich während seiner Amtszeit als Oberbürgermeister und Landtagsabgeordneter in den 1950er-Jahren große Verdienste um die Stadt erworben und sich außerdem ausdrücklich vom Nazi-Regime distanziert hatte.