Mittelmeer
Alan Kurdi nimmt 114 Migranten an Bord

Das Sea-Eye-Rettungsschiff hat am Samstag wieder Menschen aus zwei Booten vor der libyschen Küste aufgenommen.

19.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:39 Uhr
Die Alan Kurdi hat im Mittelmeer 114 Migranten an Bord genommen. −Foto: Joris Grahl

Wie Sea-Eye berichtet, sichtetedie Wache der Alan Kurdium 11.45 Uhr ein überladenes Schlauchboot mit 90 Menschen. Kapitän Joachim Ebeling informierte umgehend die deutschen und die libyschen Behörden. Die Menschen auf dem Schlauchboot berichteten über weitere Boote mit Menschen, die aus Libyen geflohen seien. Tatsächlich sichtete die Wache unmittelbar nach der ersten Rettung ein kleineres überladenes Fischerboot mit 24 Menschen, die um Hilfe riefen. Alle 114 Personen, darunter acht Frauen und acht Kinder, befinden sich nun auf der Alan Kurdi.

Auf der Krankenstation des Schiffes werden nach Angaben von Sea-Eye vier Personen versorgt. Darunter eine schwangere Frau und ein Mann mit schweren Kreislaufbeschwerden. Eine weitere Frau und ein Mann werden mit Schnittwunden behandelt. „Aus Angst davor, von libyschen Milizen zurückverschleppt zu werden, hatten diese Menschen keinen Notruf abgesetzt. Damit gingen sie ein sehr hohes Risiko ein und hatten unwahrscheinliches Glück, dass die Wache sie mit dem Fernglas sehen konnte“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye.

Sea-Eye unterzeichnet Kaufvertrag für neues Schiff

Am Donnerstagabend unterzeichnete Sea-Eye nach eigenen Angaben den Kaufvertrag für ein neues, größeres Rettungsschiff, das den Namen Ghalib Kurdi tragen wird. Das hatte der Verein bereits am 1. September auf einer Pressekonferenz in Regensburg mitgeteilt. Welches Schiff Sea-Eye ausgewählt hat, wird weiter vertraulich behandelt.