Vorweihnacht Ansturm auf den Christkindlmarkt
Der Traditionsmarkt am Neupfarrplatz in Regensburg erfreut Besucher auch mit Neuem. Die Kultknacker gibt’s „amerikanisch“.
Regensburg.Im Nu war er voller Menschen, der traditionelle Christkindlmarkt am Neupfarrplatz, und schon Minuten vor seiner Eröffnung war alles, wie es immer sein muss: Glühweinduft, die Kultsemmel „Rengschburger mit allem“ in aller Munde, Stimmengemurmel, gemütlicher Weihnachtsmarktratsch und Geglimmer und Geglitzer.
Bei knackiger Kälte schmeckte die Knackersemmel sofort, die noch für knapp unter drei Euro zu haben ist und nun auch fremdsprachlich für den amerikanischen Besucher angepriesen wird: als „bratwurst in bread roll“ oder besonders gewürzt als „half a metre German bratwurst shepherd style“ (nach Hirtenart). Wer mag, kann sogar eine „turkey Knackwurst“ im glutenfreien Semmerl wählen.
Große Auswahl beim „Glühen“

Auch an der Glühweinfront ist das Angebot überwältigend. Bei einigen Dutzend Sorten braucht niemand mehr vor- oder nachglühen, sondern muss höchstens aufpassen, nicht zu verglühen. Essen und Trinken ist aber nicht alles. Bei einem ersten Bummel stößt man im Warenangebot auf viel Wohlbekanntes, aber auch auf Neues. Zum Beispiel auf dem „Upcycling-Stand“, an dem alte Fahrradschläuche zu neuen Mäppchen und alte Zementsäcke zu Taschen aufgepäppelt wurden. Die Säcke kommen aus Thailand, wurden in Kambodscha genäht und werden am Neupfarrplatz verkauft – von einer Fürtherin.
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Und dann war es so weit: Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer begrüßte die Besucher auf Regensburgs ältestem Markt von der Tribüne der Alten Wache und wünschte ihnen viele schöne und entspannte Momente und nette Begegnungen bis zum 24. Dezember. Sie erinnerte auch an die Not vieler Menschen und bat darum, ihnen Zeit und Fürsorge zu schenken. Stolz mache sie, dass es in dieser Stadt so viel Engagement und helfende Hände gebe, die den nach Regensburg gekommenen Flüchtlingen den Start in eine fremde Kultur erleichtern.

An so manche Not erinnerten auch helle Kinderstimmen: „Hass, Terror und Gewalt machen jede Liebe kalt“, sagten die Kinder von St. Vincent, teils mit mächtiger Unterstützung des Souffleurs, was beim Publikum zu gerührter Erheiterung beitrug und mit Sonderapplaus belohnt wurde. Die Vereinigten Evangelischen Posaunenchöre und die Domspatzen flankierten die vorweihnachtliche Botschaft musikalisch, bis der Nikolaus ans Mikrofon trat.
Nikolaus wusste von den Sorgen
Sogar im Himmel und im hohen Norden, von woher der Heilige Mann schon etwas verfrüht kam, hatten sich die Nöte der Regensburger herumgesprochen, denn St. Nikolaus wusste von gesperrten Brücken und Altstadtgassen und von explodierenden Mieten. Doch nun empfahl er den Regensburgern, die Sorgen mal zu vergessen und ihre schöne Stadt und den herrlichen Christkindlmarkt zu genießen. Dann packte er seinen Sack und teilte Buntes und Süßes an die Kinder aus.

Zwei Tage vor der offiziellen Eröffnung erlebte auch der Romantische Weihnachtsmarkt im Schloss einen ersten Besucheransturm. Mit der MZ-Clubcard war der Weg frei für die Generalprobe im Schloss Thurn und Taxis. Diese Art von „Preview“ nutzten tausende von MZ-Lesern mit Begeisterung.
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Vier Highlights vom Christkindlmarkt
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Roswitha und Herbert Fritsch
sind von Kallmünz aus auf den Neupfarrplatz gekommen. „Wir sind traditionsbewusst“, sagen sie. So beginnt der Start in die Vorweihnachtszeit für sie mit einer „Rengschburger mit allem“. „Das ist Pflicht, dann kann’s losgehen.“ -
Heuer stürmen die Elche
den Stand von Irene Gasser. Es gibt sie in allen Größen und Daseinsformen: als Hausschuh, Fußwärmer, Handwärmer, Schal und natürlich als Kuscheltier. Das größte Stoffviecherl am Stand bleibt aber das Schaf. -
Sechs Meter Weihnachtskugeln
: Es gibt sie neuerdings auch als Eislack, elegant in Champagnerfarben und wertvoll mit Blattgold verziert. Franziska Pindl kennt die neuesten Trends und hat sogar die „Regensburger Kugel“ mit Steinerner Brücke im Angebot. -
Das Kinderkarussell
war ganz schnell mit kleinen Gästen gefüllt. Eine Mama fuhr auch mit, um ihre vierjährige Tochter Milana zu fotografieren. Die Bilder vom Neupfarrplatz gingen sofort in die alte Heimat, die Ukraine. Die Verwandtschaft freute sich.
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