Anerkennung
Auch Helden lieben Weihnachten

Die Corona-Helden genossen einen Tag am Romantischen Weihnachtsmarkt. Es ist eine kurze Auszeit vom anstrengenden Alltag.

19.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:09 Uhr
Gabi Hueber-Lutz
2019 freuten sich die Menschen noch dicht gedrängt über den Auftritt des Christkinds beim Romantischen Weihnachtsmarkt. −Foto: Gabi Hueber-Lutz

Tag der Corona-Helden am Romantischen Weihnachtsmarkt. Wer in Zeiten der Pandemie da ist und unter schwierigen Bedingungen arbeitet, bekam am Freitag freien Eintritt in den Regensburger Markt im Hof des fürstlichen Schlosses. Ein Angebot, das gern genutzt wurde. Online konnten die Corona-Helden ihr Ticket buchen, und auch eine Begleitperson und drei Kinder bekamen freien Eintritt. Franziska Smolarek arbeitet an der Uniklinik und zusätzlich im Impfzentrum Kelheim. Gemeinsam mit ihrer Freundin Stefanie Wenzlow hat sie gleich die Stunden am frühen Nachmittag genutzt, um über den Markt zu schlendern. Ganz bewusst wollten sie ein Zeitfenster nutzen, in dem noch nicht so viel los ist. Sie freuen sich über die Aus-Zeit, denn Corona ist anstrengend. Ja, sagt Franziska Smolarek, das schlägt schon aufs Gemüt. Das hat sie nicht nur bei sich selber beobachtet, sondern auch im Umfeld. Die beiden Frauen schlendern von Stand zu Stand und genießen es, alles in Ruhe betrachten zu können. Nach Weihnachtsgeschenken haben sie auch schon Ausschau gehalten und schon etwas im Kopf. Da bleibt es auch. Denn verraten wird da jetzt noch gar nichts.

Michaela Farahmand ist mit ihrer Tochter zum Weihnachtsmarkt gekommen. Sie mögen die Atmosphäre am Markt, die kleinen Stände, den Blick auf den imposanten Christbaum im Schlosshof. Nun halten sie nach einer kleinen Stärkung Ausschau und werden fündig. Die Thalmassingerin ist Physiotherapeutin und hat seit Corona durchgehend gearbeitet. Die Belastung durch Corona ist größer, alles wurde aufwändiger wegen der ganzen Hygienemaßnahmen, erzählt sie. Aber daran hat man sich allmählich gewöhnt. Die Menschen waren jedenfalls sehr froh, dass sie weiterhin zur Behandlung kommen durften.

Auch die Standbetreiber haben noch Zeit für einen kleinen Plausch. Den Tag der Corona-Helden finde sie sehr gut, genauso wie die Tage für die sozialen Berufe, sagt Gabriela Reisecker. Sie verkauft unter anderem jede Menge schöner Schals. „Das sind sehr angenehme Menschen, die da kommen“, hat sie beobachtet. Seit 14 Jahren steht sie am fürstlichen Weihnachtsmarkt und kennt sich aus.

Und dann verschwimmt die Grenze zwischen den Corona-Helden vor oder hinter den Tresen der Verkaufsstände. Drei Standbetreiber stehen zusammen, unterhalten sich noch, wie froh sie sind, dass sie in diesem Jahr wieder auf den Markt können. Einer hängt mit dem Ohr am Handy, wird ganz ernst. Er hört als Erster die Nachricht: Bayern sagt die Weihnachtsmärkte ab. Im Fürstlichen Schloss soll es vorerst aber weitergehen.