Karl May erscheint heute vielen in diffusem Licht. Dass solche Vorbehalte einer differenzierten Betrachtung bedürfen, hat der kürzlich hochbetagt verstorbene Literaturkenner Günter de Bruyn sehr treffend analysiert. Er attestierte dem überbordenden Werk seines sächsischen Schriftstellerkollegen (1842 bis 1912) zwar, dass es kontaminiert sei, mit „Kolonialideologie, kleinbürgerlichem Ressentiment, kuriosen Rassenvorurteilen und bismarck-deutschem Nationalismus“.
Aber: „Es scheint mich nicht infiziert, eher immunisiert zu haben!“ Insofern ist es also doch ein bisschen schade, dass derjenige,...