Wissenschaft
Auszeichnung für Regensburger Chemikerin

Topforscherin gewürdigt: Professor Antje Baeumner zählt zu den 100 einflussreichsten analytischen Wissenschaftlern weltweit.

15.11.2021 | Stand 15.09.2023, 23:17 Uhr
Prof. Dr. Antje Baeumner (links im Bild) mit ihren Mitarbeiterinnen im Labor −Foto: Foto: Antonia Pröls

Die internationale Fachzeitschrift „The Analytical Scientist“ hat die Regensburger Chemikerin Prof. Dr. Antje Baeumner zu einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten im Bereich der Analytik gekürt. Seit 2013 veröffentlicht das Magazin jährlich eine „Power List“ mit den weltweit bedeutendsten analytischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

„Es ist wunderbar zusammen mit vielen verdienten Kolleginnen und Kollegen Aufnahme in die diesjährige Power List gefunden zu haben“, freut sich Professorin Baeumner über die Auszeichnung. „The Analytical Scientist“ ist eine Publikation für Forschende aus dem Bereich der Analytischen Wissenschaften, das monatlich als Print- und Online-Magazin erscheint und den fachlichen Austausch zwischen ihren mehr als 8000 Nutzern ermöglicht.

Prof. Dr. Antje Baeumner und ihr Team arbeiten derzeit unter anderem an einem von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderten Projekt zur Entwicklung neuartiger Schnelltests für den Nachweis der Immunität gegen das Coronavirus SARS-CoV-2, deren Prinzipien sich zukünftig auch für den Nachweis anderer viraler Krankheiten anwenden lassen. In dem interdisziplinären Team arbeitet das Institut für Analytische Chemie, Chemo- und Biosensorik an der Universität Regensburg mit dem Universitätsklinikum Regensburg sowie den Firmen Microcoat Biotechnologie GmbH und Mikrogen GmbH zusammen. Ziel der Entwicklungsarbeit ist es, Arztpraxen und zentralen Laboren Testmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, die den Immunstatus der Bevölkerung gegen das Coronavirus schnell, kostengünstig und effektiv nachweisen können.

Darüber hinaus forscht Baeumner zusammen mit Prof. Dr. Diana Pauly von der Universität Marburg an einem Biosensor, der dabei helfen soll, Entzündungsreaktionen im Körper besser zu charakterisieren; damit sollen die Diagnose und Therapie bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen verbessert werden. Das Projekt wird mit Mitteln der EU gefördert. Profitieren könnten von so einem Biosensor zum Beispiel Menschen mit Makula-Degeneration, einer Augenerkrankung, an der europaweit etwa 15 Millionen ältere Menschen leiden. Fast die Hälfte von ihnen verliert im Lauf der Erkrankung große Teile des Sichtfelds. Heilbar ist die Krankheit bisher nur teilweise, ebenso wenig wie bestimmte chronische Nierenentzündungen und spezielle Formen bakterieller Infektionen. All diesen Krankheiten gemeinsam ist eine fehlerhafte Regulierung des sogenannten Komplementsystems, einem Bestandteil des angeborenen Immunsystems.