Kirchen
Bischöfe sehen Sterbehilfe kritisch

Die Feier zur „Woche für das Leben“ stellt das Lebensende in den Mittelpunkt.

17.05.2021 | Stand 16.09.2023, 3:00 Uhr
Therese Wimmer
Die Bischöfe Dr. Rudolf Voderholzer und Klaus Stiegler (rechts) gestalteten gemeinsam die Feier zur „Woche für das Leben“. −Foto: Th. Wimmer/Th. Wimmer

„Leben im Sterben“ war der Leitgedanke eines ökumenischen Gottesdienstes, den Bischof Dr. Rudolf Voderholzer und Regionalbischof Klaus Stiegler feierten. Sowohl Voderholzer als auch Stiegler sahen die vieldiskutierte Sterbehilfe, auch vor dem Hintergrund des dazu ergangenen Urteils des Bundesverfassungsgerichts, kritisch.

Regionalbischof Stiegler warnte vor dem „begleiteten Suizid“. Aus der Angst vor dem Sterben könnte leicht ein Geschäft gemacht werden. Auch Bischof Voderholzer sah die Gefahr, dass aus Autonomie und Selbstbestimmung am Ende des Lebens sehr leicht Fremdbestimmung werden kann, wenn aus der Umgebung der Kranken Druck aufgebaut wird, die angebotenen Dienste zur Beendigung des Lebens in Anspruch zu nehmen.

Die Hospizbewegung nimmt die Sorge um Sterbende ernst und begleitet Menschen in ihren letzten Lebenstagen. „Die heutige Palliativversorgung ist getragen von Menschlichkeit und Empathie und begleitet die Menschen fachlich kompetent, zugewandt und liebevoll am Ende des Lebens“, führte Stiegler aus.

Voderholzer ging auf das Evangelium von den Jüngern von Emmaus ein, denen Jesus nach seinem Tod am Kreuz begegnete und ihnen die Schriften des Alten Testaments auslegte. Am Ende verstanden sie, was in den Schriften stand. Auch viele Menschen verstehen durch Reflexion in der letzten Phase des Lebens erst, welche Dinge wirklich wichtig für sie waren.

Die Leiterin des Johannes-Hospiz in Pentling, Sabine Sudler, hob die Bedeutung des letzten Stadiums im Leben hervor. „Viele Menschen versuchen noch, Dinge zu regeln und viele müssen die Erfahrung machen, dass am Lebensende doch nicht mehr alles geregelt werden kann“, sagte sie. In den Fürbitten, vorgetragen von Pfarrerin Dr. Bärbel Mayer-Schärtel und Sabine Sudler, wurde der Corona-Verstorbenen gedacht, die in ihren letzten Stunden nicht von Angehörigen Abschied nehmen konnten. (mwx)