Kommentar
Bloß nicht mehr auf Distanz!

08.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:47 Uhr
Isolde Stöcker-Gietl −Foto: Uwe Moosburger

Die Pandemie verliert langsam ihren Schrecken. An den Schulen ist das spürbar. Die Konzepte sitzen und geben Sicherheit. Das nährt die Hoffnung, dass es im kommenden Schuljahr nicht noch einmal zu einer längeren Homeschooling-Phase kommt. Das wäre weder den Kindern und Eltern noch den Lehrkräften zumutbar.

Im Kultusministerium hatte man sich im letzten Elternbrief selbst auf die Schultern geklopft. Auch das vergangene Schuljahr sei kein Verlorenes gewesen, kein Schüler werde zurückgelassen. Dabei gebührt ein solches Lob allein den Schulen, die gelernt haben, auch ohne große Unterstützung aus München zurechtzukommen. Hier wurde technisch versiert und pragmatisch an Lösungen gearbeitet, während das Kultusministerium im Pannenmodus agierte. Leider wurde im Homeschooling-Frust dieses Engagement vor Ort zu wenig gewürdigt. Bei den Eltern war einfach die Luft raus.

Doch genau deshalb sollte nun seitens der Familien auch dafür gekämpft werden, dass sich der Unterricht kein weiteres Mal an den Küchentisch verlagert. Der Winter kann lang und virenfreundlich werden, wenn die Schutzkonzepte nicht ausreichend greifen. Wie solidarisch wir gegenüber der Gemeinschaft sind, wird deshalb mitentscheidend sein, wie das kommende Schuljahr verläuft. Umso erfreulicher ist es, dass nicht wenige Kinder und Jugendliche Nutzen und Risiken einer Impfung längst für sich abgewogen und gehandelt haben. Sie schützen damit Jüngere und Nichtgeimpfte und zeigen mehr Gemeinsinn als mancher Erwachsene!