Nachruf
Brigitte Berndt in Oman verunglückt

Die Nachricht spricht sich im Freundes- und Kollegenkreis herum: Die Regensburger Künstlerin verstarb nach einem Autounfall.

06.09.2017 | Stand 16.09.2023, 6:25 Uhr
Heinz Klein

Brigitte Berndts Schmuckgalerie war ein kleines Schmuckstück in der Unteren Bachgasse. Die Künstlerin verstarb am Sonntag bei einem Autounfall in Oman. Foto: MZ-Archiv/Klein

Am Sonntag muss es passiert sein: Brigitte Berndt und ihr Mann Jürgen Ebert waren nach MZ-Informationen mit einem Mietauto in Oman unterwegs und wurden in einen Autounfall verwickelt, der für die Regensburger Galeristin ein tödliches Ende nahm. Jürgen Ebert überstand den Unfall offenbar mit leichteren Verletzungen.

Viele Regensburger werden Brigitte Berndt vermissen, die seit 25 Jahren eine kleine, aber feine Schmuckgalerie betrieb – zuerst in der Obermünsterstraße und nun seit vielen Jahren in der Unteren Bachgasse. Am 23. September hätte sie beim Regensburger Galerienabend dieses Jubiläum feiern wollen – zusammen mit 25 Schmuckkünstlerinnen, die im Laufe der Jahre in ihrer Galerie in der Unteren Bachgasse gearbeitet und ihre Schmuckstücke ausgestellt haben. Denn das war typisch für die weltoffene, lebensfrohe und herzliche Frau: sich für die Ideen und Arbeiten anderer Kunstschaffender zu interessieren und dafür auch ihre kleine Galerie zu öffnen, um Kolleginnen eine Plattform zu bieten.

Kunst war ihre stete Begleiterin

Auch ihre letzte kurze Reise auf die arabische Halbinsel dürfte von der Neugier auf die Menschen dort, ihre Kultur und ihre Kunst geprägt gewesen sein. „Brigitte Berndt war nie nur privat unterwegs“, sagte eine Berufskollegin, die seit Jahren mit der Galeristin zusammenarbeitete. Das Interesse an Kunst war ihre stete Begleiterin. Das war natürlich auch in Regensburg so. Berndt war im Regensburger Kunst- und Gewerbeverein ebenso engagiert wie im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler. Für den Kunst- und Gewerbeverein organisierte sie zuletzt die Weihnachtsausstellung und war auch als Mitglied im Ausschuss aktiv.

Über ihre eigenen Arbeiten schrieb Brigitte Berndt auf ihrer Homepage: „Meine Arbeiten beziehen sich auf die Omnipräsenz von Müll. Wertstoffe verwandele ich in Schmuck. Die so entstandenen Arbeiten beziehen ihren Reiz aus der Spannung zwischen wertlos und wertvoll.“

Mit dem Wickelring nach New York

Eine weitere Vorliebe Berndts war das Thema Ringe als Symbol für Freundschaft, Liebe und Ehe. Mit ihren Wickelringen wickelte sie nicht nur viele begeisterte Kundinnen „um den Finger“, sondern sorgte damit sogar in New York für Aufsehen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hatte im Jahr 2010 Brigitte Berndt auserwählt, um in New York Design aus Deutschland zu präsentieren.

Wie es mit der kleinen Schmuckgalerie nun weitergeht, steht noch in den Sternen. Jedenfalls werden vor allem Regensburgerinnen nicht nur Brigitte Berndt, sondern auch ihre kreativen Schmuckstücke vermissen.

Beim Galerienabend am 23. September wollte Brigitte Berndt das 25-jährige Jubiläum ihrer Galerie feiern. Ob aus dem Jubiläum vielleicht ein Abend des Erinnerns an die herzliche und weltoffene Künstlerin wird? Noch sind alle Freunde in Schockstarre und Ehemann Jürgen Ebert ist noch in Oman.

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